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Kai Diekmann (Hrsg.)

Freigekauft. Der DDR-Menschenhandel. Fakten, Bilder, Schicksale

München/Zürich: Piper 2012; 207 S.; 17,99 €; ISBN 978-3-492-05556-7
Als Grundlage für ein weiteres wissenschaftliches Arbeiten ist dieser vom BILD‑Chefredakteur Kai Diekmann herausgebende Band natürlich nicht gedacht und auch nicht zu empfehlen. In großformatiger Aufmachung und reich bebildert wird über den Freikauf von in der DDR inhaftierten Menschen durch die Bundesrepublik informiert. Hervorzuheben ist, dass – grafisch abgesetzt – Einzelne von ihrem Schicksal oder ihren Erfahrungen mit diesen Vorgängen berichten und so ein anschaulicher Eindruck vermittelt wird. Trotz der expliziten Aufmachung für ein breites Publikum und angesichts der im Vorwort erwähnten Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft e. V. ist es aber bedauerlich, dass sich die Autoren keinem wissenschaftlichen Anspruch verpflichtet fühlen. Ansonsten wäre vielleicht wenigstens auf einige der Axel Springer‑Fotos und ‑Hinweise, mit denen der Verleger zur Figur der deutschen Geschichte stilisiert wird, verzichtet worden. Auch die (seit Jahrzehnten vom Springer Verlag) vorgebrachten Seitenhiebe auf Herbert Wehner und seine Präsentation als so etwas wie Honeckers Helferlein wären dann sicher einer nüchterneren Darstellung gewichen – und diese wäre, da kann man sicher sein, für die DDR insgesamt keinesfalls schmeichelhafter ausgefallen.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 | 2.313 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Kai Diekmann (Hrsg.): Freigekauft. München/Zürich: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35786-freigekauft_43424, veröffentlicht am 28.03.2013. Buch-Nr.: 43424 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken