Dem recht breit gefassten Titel wird der vornehmlich ökonomisch ausgerichtete Band durch ein inhaltlich breites Spektrum von Beiträgen gerecht: Im ersten Abschnitt finden sich grundlegende Überlegungen zur Funktionalität und demokratischen Legitimation von unabhängigen Organisationen. Vor dem Hintergrund der – theoretisch erörterten und an Beispielen illustrierten – Problematik, dass die Unabhängigkeit von staatlichen Institutionen nicht per se positiv zu bewerten ist, werden verschiedene Möglichkeiten ihrer Zähmung und Kontrolle diskutiert. Dazu zählen das von Klaus Heine und Karsten Mause vorgeschlagene „Third‑Party‑Monitoring durch Rechnungshöfe“ sowie das „Judical Review durch Gerichte“, mit denen „einmal eingeschlagene institutionelle Pfade immer wieder auf den Prüfstand gestellt [werden], was dazu beitragen könnte, dass Behörden gegebenenfalls unter öffentlichen Rechtfertigungsdruck geraten“ (111). Im zweiten Teil geht es um die konkreten Anwendungsfälle Notenbanken und Kartellbehörden. Michael Diemer und Uwe Vollmer setzen sich mit der – höchst aktuellen – Frage auseinander, ob sich durch einen höheren Unabhängigkeitsgrad der Zentralbank das Risiko einer Staatsschuldenkrise erhöhen würde. Innerhalb ihres gewählten Modellrahmens können sie diese Annahme zwar verneinen; im Korreferat weist Theresia Theurl dann auch auf die Grenzen der Aussagekraft dieses Modells hin. Der dritte Teil schließlich ist „bisher wenig untersucht[en]“ (13) Einzelaspekten gewidmet. Gefragt wird beispielsweise nach dem Zusammenhang von Außenhandel und institutionellem Wandel oder nach der Stellung unabhängiger Organisationen in autoritären Regimen. Der Band ist aus der Jahrestagung des Ausschusses für Wirtschaftssysteme und Institutionenökonomik des Vereins für Socialpolitik im September 2012 in Jena hervorgegangen.