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Christoph Reichard / Eckhard Schröter (Hrsg.)

Zur Organisation öffentlicher Aufgaben. Effizienz, Effektivität und Legitimität

Opladen u. a.: Verlag Barbara Budrich 2013; 429 S.; hardc., 59,- €; ISBN 978-3-8474-0090-5
Dieser interdisziplinäre Band ist Manfred Röber, der zuletzt Verwaltungsmanagement an der Universität Leipzig lehrte, zu seinem 65. Geburtstag gewidmet. In 18 Beiträgen werden wissenschaftliche Debatten und empirische Befunde zur Organisation öffentlicher Aufgaben an der Schnittstelle von Organisationstheorie, Betriebswirtschaft sowie Verwaltungswissenschaft und ‑politik erörtert. In ihrem einleitenden Beitrag skizzieren die Herausgeber, wie sich der Bestand sowie die Ressourcen und Akteure öffentlicher Aufgaben im Zeitverlauf verändert haben. Deutlich wird, dass ihre Bestimmung „eine eminent politische Angelegenheit“ (24) ist und das Aufgabenwachstum in erster Linie auf veränderte soziostrukturelle Rahmenbedingungen und technologische Entwicklungen zurückzuführen ist. Mehrere Beiträge sind der Aufgabenfülle der kommunalen Ebene gewidmet. So begründet Heinrich Mäding die bleibende Aktualität kommunaler Aufgabenkritik, während Sabine Kuhlmann sich mit den Folgen der vertikalen Aufgabenverschiebung im föderalen Staat beschäftigt. Diese habe zu einer stark ausgeprägten interkommunalen „Vollzugsvarianz“ (114) geführt, die aber nicht zwangsläufig mit einem Qualitätsverlust gleichgesetzt werden dürfe. Vielmehr könne sie „auf einen Gewinn an lokaler Responsivität“ und „auf eine höhere Anpassungsfähigkeit der kommunalen Vollzugsinstrumente an lokal‑spezifische Problemlagen hinweisen“ (115). Zu den Organisationsvarianten der Aufgabenerfüllung lässt sich in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge ein Trend zur Rekommunalisierung erkennen, mit dem sich Matthias Redlich näher beschäftigt und zur begrifflichen Schärfung dieses Phänomens beiträgt. Erwähnenswert ist ferner der Beitrag von Patrick von Maravi? zum Thema öffentliche Verantwortung. Der Autor setzt sich aus einer aufgabenbezogenen Perspektive mit den grundlegenden Fragen einer „‚gute[n]’ Verwaltungsführung“ (367) auseinander. Diese sei nicht an den üblichen Qualitätskriterien des New Public Managements wie Effektivität und Effizienz festzumachen, sondern ist, wie von Maravi? entlang von fünf Typen von Verantwortlichkeit schlüssig darlegt, „abhängig von der tatsächlichen Aufgabe und dem Rollenverständnis des handelnden Akteurs, der jeweiligen Perspektive des Beobachters und der Zeit“ (357).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.325 | 2.21 | 2.4 | 1.3 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Christoph Reichard / Eckhard Schröter (Hrsg.): Zur Organisation öffentlicher Aufgaben. Opladen u. a.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36406-zur-organisation-oeffentlicher-aufgaben_44417, veröffentlicht am 14.11.2013. Buch-Nr.: 44417 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken