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Verena Schulze

Safety and Security Governance. Kommunale Politik der Inneren Sicherheit aus der Perspektive des Governance-Ansatzes

Frankfurt a. M.: Verlag für Polizeiwissenschaft, Prof. Dr. Clemens Lorei 2013 (Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt); 258 S.; 27,90 €; ISBN 978-3-86676-202-2
Politikwiss. Diss. Münster; Begutachtung: B. Frevel, K. Schubert. – Im Bereich der kommunalen Sicherheitspolitik sind seit den 1990er‑Jahren neue Gremien wie Ordnungspartnerschaften oder kriminalpräventive Räte entstanden. Durch solche neuen Formen der Zusammenarbeit von Behörden, Polizei, Justiz und verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren sollte den wachsenden Anforderungen an die innere Sicherheit von Städten und Gemeinden begegnet werden. Sicherheit und Ordnung werden damit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden. Verena Schulze befasst sich mit der Frage der politischen Steuerung kooperativer Gremien in diesem hoheitlich und stark regulativ geprägten Politikfeld. Drei Zielsetzungen leiten und gliedern ihre Studie, die im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts „Kooperative Sicherheitspolitik in der Stadt“ entstanden ist: Erstens will sie den Governance‑Ansatz für sicherheits‑ und kriminalpräventive Kooperationen auf kommunaler Ebene fruchtbar machen. Auf der Grundlage einer theoretischen Aufarbeitung der Governance‑Debatte und der Darstellung der Charakteristika des Politikfelds innere Sicherheit erarbeitet sie eine Local‑Governance‑Definition, die zwischen Security als engerem und Safety als weitem Sicherheitsverständnis unterscheidet. Zweitens werden am Beispiel von drei nordrhein‑westfälischen Mittelstädten mögliche Governance‑Arrangements hinsichtlich ihrer Strukturen, Prozesse und Outputs untersucht. Hierfür greift sie neben dem Governance‑Ansatz auf den akteurszentrierten Institutionalismus, auf die Politikfeldanalyse sowie auf die qualitative Netzwerkanalyse zurück. Die Erhebungen in den drei Städten zeigen ein heterogenes Bild sowohl was die Zusammensetzung der Gremien und der Positionen der Akteure zueinander als auch die Kommunikationsprozesse und den Output betrifft. Beispielsweise reichte das kooperative Handeln im einen Fall nur bis zum Agenda Setting, während im anderen Fall die Zusammenarbeit bis zur Politikformulierung stattfand. Die Autorin weist der Safety und Security Governance insofern in erster Linie einen „Vorfeldcharakter“ (225) zu, den sie auf die Spezifika in diesem Politikfeld zurückführt. Insgesamt können kriminalpräventive Gremien zu einer wachsenden Akzeptanz und Effektivität beitragen und erweisen sich, so die Autorin, „auf Seiten der output‑Legitimität als ein Zugewinn“ (210).
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.325 | 2.32 | 2.343 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Verena Schulze: Safety and Security Governance. Frankfurt a. M.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36859-safety-and-security-governance_45160, veröffentlicht am 13.03.2014. Buch-Nr.: 45160 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken