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Harald Bergbauer / Young-Ryeol Park (Hrsg.)

Economic and Political Cooperation between Asia and Europe in the Age of Globalisation

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013; 201 S.; 34,- €; ISBN 978-3-8487-0115-5
Asiens zunehmende Bedeutung für die globale Wirtschaft hat auch in Deutschland und Europa in der jüngeren Vergangenheit zu einem Anstieg des akademischen Interesses an der Region geführt. Ein Sammelband, der sich den politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Kontinenten widmet und dabei die Einschätzungen der Chancen und Herausforderungen beider Seiten vereint, verspricht vor diesem Hintergrund neue Einsichten. Harald Bergbauer und Young‑Ryeol Park bringen deutsche und südkoreanische Ökonomen, Politikwissenschaftler und Völkerrechtler zusammen, die sich in ihren Beiträgen mit den drei Themenbereichen der innerasiatischen zwischenstaatlichen Kooperation, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Kontinenten und der Energiepolitik auseinandersetzen. Während auf europäischer Seite neben der EU als Ganzes vor allem Deutschland im Mittelpunkt der Analyse steht, konzentrieren sich die Beiträge zu Asien auf Südkorea und dessen Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten. Ein Beispiel für den ersten Themenbereich ist der Beitrag von Andreas Wilhelm. Er untersucht, welches Potenzial Regionalismus und Regionalisierung in Ostasien für den Umgang mit dem Konflikt auf der koreanischen Halbinsel haben könnten. Für den Autor ist der ostasiatische Regionalismus in Abgrenzung zu seinem europäischen Gegenpart lediglich ein oberflächlich institutionalisierter, elitenbasierter „regionalism‑polite“ (41), der auf Konsens und Nichteinmischung abzielt und daher einer Fortentwicklung bedarf. Ein Beispiel für die Analyse der wirtschaftlichen Seite der Beziehungen zwischen den Regionen ist Ku‑Hyun Jungs Untersuchung der Freihandelsabkommen zwischen Korea und der EU (2011) sowie den USA (2007). Auch wenn nach Ansicht des Autors noch kein definitives Urteil über den Erfolg der vergleichsweise jungen Abkommen möglich ist, ergeben sich für beide Vereinbarungen nach Jung neben wirtschaftlichen und wettbewerbstechnischen Auswirkungen auch potenzielle geopolitische Folgen für die Region. Diese könnten die Form einer „reduzierten psychologischen Distanz“ (92) zwischen der EU, den USA und Südkorea annehmen und Letzterem größeren Spielraum in den Beziehungen zum nördlichen Korea und China ermöglichen. Entstanden ist der Sammelband als Ergebnis der zweiten deutsch‑südkoreanischen Forschungstagung, die unter gleichem Titel von der Hochschule für Politik München und dem Institut of East and West Studies der Yonsei University in Seoul organisiert wurde. Die Tagung fand in Wildbad Kreuth statt und wurde von der Hanns‑Seidel‑Stiftung unterstützt.
Christian Patz (CPA)
M.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Rubrizierung: 4.432.684.52.644.214.223.62.2632.3432.62 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Harald Bergbauer / Young-Ryeol Park (Hrsg.): Economic and Political Cooperation between Asia and Europe in the Age of Globalisation Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36955-economic-and-political-cooperation-between-asia-and-europe-in-the-age-of-globalisation_45062, veröffentlicht am 10.04.2014. Buch-Nr.: 45062 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken