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Darmstädter Atheneforum (Hrsg.)

Macht – Herrschaft – Regierung. Herrschaftslegitimation in Geschichte und Theorie

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014; 256 S.; brosch., 46,- €; ISBN 978-3-8487-0861-1
Wie lassen sich Machtverhältnisse legitimieren beziehungsweise stabilisieren? Dieser Frage gehen die Autor_innen des Bandes anhand der Differenzierung von Macht, Herrschaft und Regierung nach. Dabei ist vor allem der interdisziplinäre Zugang hervorzuheben, der nicht nur Fallstudien aus den unterschiedlichsten politischen Systemen und historischen Epochen heranziehen lässt, sondern auch zugleich ein besonderes Anliegen des Darmstädter Atheneforums, einer studentischen Initiative aus dem Jahr 2010, darstellt. Erwähnenswert scheint dabei die Tatsache, dass hier eine studentische Plattform entstanden ist, die den Nachwuchswissenschaftler_innen die akademische Arbeit in Form von jährlichen Tagungen und Publikationen näher bringt. Der Sammelband wird von einer theoretischen Einführung eröffnet, die einen Schwerpunkt auf die Überlegungen Max Webers legt und seine Ausführungen zu Macht und Herrschaft aufgreift, um sich sodann über James S. Coleman (im Rückgriff auf Thomas Hobbes), Wolfgang Sofsky und Rainer Paris dem Thema Autorität zu nähern. Abschließend widmet sich Stefanie Theuerkauf unterschiedlichen Legitimationsformen, um den Leser_innen die Entscheidung über den favorisierten Herrschaftsbegriff oder das bevorzugte Legitimationsmuster in der Anwendung auf die nachfolgenden Abhandlungen zu überlassen. Drei Aufsätze untersuchen Stabilisierungselemente wie die Bedeutung von ausländischem Kapital für das BIP, den Wettstreit politischer Positionen im Wahlkampf und die damit gleichzeitige Generierung von Legitimität sowie Sicherheit als entscheidendes Legitimitätsmerkmal. Die nachfolgenden Beiträge des Bandes sind mehrheitlich geschichtswissenschaftlich geprägt. Dabei gehen die Autor_innen unter anderem auf Fragen nach dem Einfluss von Siegen auf die Stabilität oder auch nach der Bedeutung von Repräsentation für Legitimität und Herrschaft ein. Ebenso wird die Andersartigkeit als stabilisierendes Moment politischer Herrschaft im Zusammenhang mit den Christenverfolgungen des 2. und 3. Jahrhunderts untersucht.
Timo Freudenberger (TF)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.1 | 5.41 Empfohlene Zitierweise: Timo Freudenberger, Rezension zu: Darmstädter Atheneforum (Hrsg.): Macht – Herrschaft – Regierung. Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37673-macht--herrschaft--regierung_45845, veröffentlicht am 16.10.2014. Buch-Nr.: 45845 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken