Nicht mit unserem Geld! Die Krise unseres Geldsystems und die Folgen für uns alle
Frank Schäffler ist alarmiert über den Zustand und die Zukunft des deutschen und europäischen Finanzsystems. Wenn er seinen beiden Kindern nicht mehr zum traditionellen Sparbuch der Sparkasse raten kann, weil dort die Zinsen nur noch 0,1 Prozent betragen, und sich die Kinder dann lieber neues Spielzeug kaufen, dann zeigt das seiner Ansicht nach die dramatischen Folgen der Politik des billigen Geldes der Zentralbanken. Der Versuch, der Überschuldungskrise von Banken und Euro‑Staaten mit einer langfristigen Niedrigzinspolitik zu begegnen, gehe vor allem zulasten der Sparer und deren Altersvorsorge. Schäffler hatte sich als FDP‑Bundestagsabgeordneter gegen die Maßnahmen der sogenannten Eurorettung gestellt und gleichzeitig für einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion plädiert. Damit vertrat er eine Minderheitsmeinung im Parlament. In der damals auf Bundesebene mitregierenden FDP organisierte er einen schlagzeilenträchtigen Mitgliederentscheid, um den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zu verhindern. Diesen verlor er nur knapp. Er begründet seine Position mit einem Überblick über den Ablauf und die Dynamik der Finanzkrise aus seiner Sicht. Dazu zitiert er häufig ausführlich, teils vollständig, Bundestagsprotokolle, Briefwechsel oder Parteidokumente. Als Alternative zur aktuellen Politik nennt er vor allem Positionen des Liberalen Aufbruchs, einer von ihm mitgegründeten Gruppe von FDP‑Mitgliedern. Er spricht sich aus gegen „staatliche Regelungswut“ (252), einen „paternalistischen Staat“, die „Sozialisten in allen Parteien“ und die „nimmersatten Umverteiler“ (261). Von der für die Sparer fatalen Niedrigzinspolitik würden leider gerade die besonders schlecht wirtschaftenden Politiker profitieren, da die Schuldenlast der öffentlichen Haushalte damit kleingerechnet werden könnte.