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Wolfgang Böttcher / Christiane Kerlen / Peter Maats / Oliver Schwab / Sonja Sheikh (Hrsg.)

Evaluation in Deutschland und Österreich. Stand und Entwicklungsperspektiven in den Arbeitsfeldern der DeGEval – Gesellschaft für Evaluation

Münster/New York: Waxmann Verlag 2014; 219 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 978-3-8309-3149-2
Das Einsatzfeld von Evaluationen ist außerordentlich heterogen. Sie werden in ganz unterschiedlichen Politikfeldern durchgeführt, ihre Gegenstände variieren von Projekten über einzelne Förderinstrumente bis hin zu komplexen Programmen und Organisationsentwicklungen. Der konzeptionelle Zuschnitt reicht von pragmatischen Selbstevaluationen bis zu aufwändigen Wirkungsanalysen auf der Basis von Vergleichsgruppenanalysen und schließlich werden ihr konkurrierende Aufgaben (Legitimations‑, Kontroll‑, Lernfunktionen) zugeschrieben. Angesichts dieses verwendungsbedingt unscharfen Profils bemüht sich die 1997 gegründete Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) mit ihren gut 600 individuellen und 150 institutionellen Mitgliedern um eine stärkere Professionalisierung von Evaluation. Die DeGEval hat Evaluationsstandards und Anforderungsprofile entwickelt, unterstützt den fachlichen Austausch durch Tagungen, die Zeitschrift für Evaluation und interne Arbeitskreise. In diesem Band wird aus Sicht von Vertretungen der zurzeit sechzehn Arbeitskreise über spezifische Entwicklungen von und Anforderungen an Evaluation berichtet, davon beziehen sich dreizehn auf die relevanten Politikfelder und drei behandeln Querschnittsthemen. Vergleicht man die Darstellungen zu den einzelnen Feldern – unter denen vor allem die zur Regionalentwicklung, europäischen Struktur‑ sowie Entwicklungspolitik relativ eigenständige Entwicklungen aufweisen –, dann fallen zwei Aspekte besonders auf. Zum einen sind die Fragestellungen und der methodische Zuschnitt von Evaluierungen im hohen Maße abhängig von den Rahmenbedingungen des jeweiligen Politikfeldes. Zum anderen stellt in allen Politikfeldern die Ausbalancierung von Nutzenorientierung und (wissenschaftlicher) Unabhängigkeit der Evaluation eine Herausforderung dar, für die es keine Standardlösung gibt. Als übergreifende Querschnittsthemen, die für Evaluationen unabhängig vom jeweiligen Gegenstandsbezug Relevanz haben, werden die Sichtweisen der Arbeitskreise zu Methoden, Gender Mainstreaming sowie Aus‑ und Weiterbildung vorgestellt.
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Rubrizierung: 5.22.262.342.4 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Wolfgang Böttcher / Christiane Kerlen / Peter Maats / Oliver Schwab / Sonja Sheikh (Hrsg.): Evaluation in Deutschland und Österreich. Münster/New York: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38505-evaluation-in-deutschland-und-oesterreich_46328, veröffentlicht am 11.06.2015. Buch-Nr.: 46328 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken