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Wolfgang Merkel / Eberhard Sandschneider (Hrsg.)

Systemwechsel 3. Parteien im Transformationsprozeß

Opladen: Leske + Budrich 1997; 373 S.; 49,- DM; ISBN 3-8100-1914-3
Nach den Theorien (Band 1) und den Institutionen (Band 2) rücken im dritten Systemwechselband mit den Parteien "die wichtigsten politischen Akteure im Übergang von autokratischen zu demokratischen Herrschaftsordnungen" (7) in den Mittelpunkt. Überwiegend aus Vorträgen der dritten Tagung des Arbeitskreises Systemwechsel im Herbst 1995 in Saarbrücken hervorgegangen, können die Beiträge an die vorangegangenen Bände anschließen, sowohl durch die hohe personelle Kontinuität der beteiligten Autoren als auch durch das Beibehalten der bewährten Konzeption. Den Schwerpunkt bilden erneut Regionalstudien, die entweder alle relevanten Länder untersuchen oder die Bedeutung der Parteien am Beispiel eines repräsentativen Landes analysieren. In einem abschließenden überregionalen Beitrag trägt Merkel die Einzelergebnisse zusammen und stellt fest, daß selbst die als weitgehend konsolidiert zu bezeichnenden Parteiensysteme Südeuropas, Ungarns und Chiles noch weit von einem "sich selbst tragenden Konsolidierungskreislauf" entfernt sind, "dessen Entwicklung in Richtung demokratischer Stabilität im rationalen Eigeninteresse der beteiligten Akteure gründet" (359). Eine wesentliche Ursache ist die "mangelnde gesellschaftliche Verankerung der politischen Parteien" (360); bis auf die kommunistischen Parteien in Ost- und Südeuropa sind fast alle Parteien "mitgliederschwach, elitär, urban und nur begrenzt zur integrativen Mobilisierung der Bürger fähig" (360). Positiv fällt dagegen auf, daß in der "Dritten Welle der Demokratisierung" (Huntington) die zentralen Probleme der "Ersten Welle" - Polarisierung der Parteiensysteme und Instabilität heterogener Regierungen - nur vereinzelt auftreten. Inhalt: Klaus von Beyme: Parteien im Prozeß der demokratischen Konsolidierung (23-56); Dieter Segert: Parteien und Parteiensysteme in der Konsolidierung der Demokratien Osteuropas (57-99); Ellen Bos / Silvia von Steinsdorff: Zu viele Parteien - zu wenig System. Zur verzögerten Entwicklung eines Parteiensystems im postsowjetischen Rußland (101-141); Hans-Jürgen Puhle: Politische Parteien und demokratische Konsolidierung in Südeuropa (143-169); Klaus Bodemer / Sandra Carreras: Die politischen Parteien im demokratischen Transitions- und Konsolidierungsprozeß in Südamerika: Argentinien, Chile und Uruguay im Vergleich (171-213); Petra Bendel: Parteien, Parteiensysteme und Demokratisierung in Zentralamerika: El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua im Vergleich (215-250); Siegmar Schmidt: Parteien und demokratische Konsolidierung in Afrika unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung Kenias (251-292); Aurel Croissant: Genese, Funktion und Gestalt von Parteiensystemen in jungen asiatischen Demokratien (293-336). Schlußbetrachtung: Wolfgang Merkel: Die Bedeutung von Parteien und Parteiensystemen für die Konsolidierung der Demokratie: ein interregionaler Vergleich (337-371).
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.2 | 2.22 | 2.62 | 2.65 | 2.67 | 2.68 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Wolfgang Merkel / Eberhard Sandschneider (Hrsg.): Systemwechsel 3. Opladen: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/4300-systemwechsel-3_6058, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6058 Rezension drucken