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Andreas Buro

Totgesagte leben länger: Die Friedensbewegung. Von der Ost-West-Konfrontation zur zivilen Konfliktbearbeitung

Idstein: Komzi-Verlag 1997; 207 S.; 24,80 DM; ISBN 3-929522-42-X
Der Autor, ehemals Professor für Internationale Politik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. und u. a. Mitbegründer der Kampagne für Demokratie und Abrüstung des Sozialistischen Büros und des Komitees für Grundrechte und Demokratie, verdeutlicht die Aufgaben, die die Friedensbewegung heute hat. "Das Buch [ist] für diejenigen geschrieben, die sich im engeren oder im weiteren Sinne der Friedensbewegung zurechnen." (9) Buros zentrales Anliegen besteht darin, die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der zivilen Konfliktbearbeitung nach dem Ende des Ost-West-Konflikts aufzuzeigen. Zu diesem Zweck skizziert er die Konfliktentwicklungen seit Beginn der neunziger Jahre unter Einbeziehung der Friedensbewegung. Der eigentliche Abschnitt über "Zivile Konfliktbearbeitung" (151-173) verbleibt auf einem sehr abstrakten und allgemeinen Niveau, u. a. weil es keine Patentrezepte und "kaum Erfahrungen" (164) damit gebe. Obwohl der Autor behauptet, daß dieses Buch "keine wissenschaftliche Arbeit [ist] und [...] auch keine solche sein [will]" (9), ist es hilfreich, mit politologischer Terminologie vertraut zu sein, um die Darstellung der Friedensbewegung von heute und der zivilen Konfliktbearbeitung verstehen zu können - so subjektiv dieses Buch auch sein mag. Inhalt: Die bipolare Welt zerfällt: Die Friedensbewegung gegen Ende des Ost-West-Konfliktes; Positive Friedensgestaltung im 'Gemeinsamen Haus Europa'; Die 'real-sozialistische' Gesellschaftsformation löst sich auf. Die neue Weltordnung formiert sich: Der Golfkrieg als erster Paukenschlag; Die Bundesregierung will "out-of-area"; Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien; Die selektive Gültigkeit der Menschenrechte am Beispiel der Türkei; Die Neue NATO gegen das 'Gemeinsame Haus Europa'; US-dominierte Militärgewalt und Globalisierungsprozeß. Die Friedensbewegung entfaltet ihre Alternative: BoA oder die Forderung nach tatsächlicher Abrüstung; Engagement auf dem Balkan und gegen den Krieg in Türkei-Kurdistan; BellizistInnen versus PazifistInnen - eine Zerreißprobe; Zivile Konfliktbearbeitung. "Wartet nicht auf bessere Zeiten ...": Erfahrungen aus der Arbeit sozialer Bewegungen; Zum Verhältnis von sozialen Bewegungen und Parteien; Blick zurück nach vorn - von Linken und PazifistInnen.
Petra Beckmann-Schulz (Bm)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.331 | 4.42 | 4.41 | 4.21 Empfohlene Zitierweise: Petra Beckmann-Schulz, Rezension zu: Andreas Buro: Totgesagte leben länger: Die Friedensbewegung. Idstein: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/4461-totgesagte-leben-laenger-die-friedensbewegung_6266, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6266 Rezension drucken