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Bernd Langer

Kunst als Widerstand. Plakate, Ölbilder, Aktionen, Texte der Initiative Kunst und Kampf

Bonn: Pahl-Rugenstein Nachfolger 1997; 240 S.; hardc., 49,90 DM; ISBN 3-89144-240-8
"Vor nunmehr über zehn Jahren wird unter der Parole: 'Es lebe die antifaschistische, antagonistische Kultur!' die Initiative Kunst und Kampf gegründet. KuK vertritt ein neues politisch-künstlerisches Konzept und begreift sich als Bestandteil der autonomen Bewegung. Es sind hauptsächlich Plakate, mit denen KuK seine Ansprüche in die Realität umsetzt und propagiert. Der Widerstand wird offensiv abgebildet, eine neue, allgemeinverständliche Formästhetik entwickelt. Die klare politische Aussage der Arbeiten hat eine ständige Kriminalisierung zur Folge." (5) Mit diesen Worten beginnt das Vorwort, und sie enthalten im Grunde den ganzen Inhalt des Bandes. Dargestellt wird die Entwicklung der oben genannten Initiative und ihr politischer Hintergrund, in den Text sind zahllose Abbildungen, Zeitungsartikel und sonstige Dokumente eingearbeitet. Wer sich für linke, "autonome" Ikonographie und die Verbindung von Politik und ihrer künstlerischen Gestaltung interessiert, kommt in diesem technisch makellos vorgelegten Band zweifellos auf seine Kosten. Die letzten 80 Seiten gehören aufwendigen Farbreproduktionen von Plakaten, die zwischen 1984 und 1997 entstanden sind. Die politische Aussage der Plakate läßt an Klarheit wenig zu wünschen übrig, der künstlerische Wert ist demgegenüber wechselhafter. Einige der Plakate orientieren sich offenkundig an Heartfields Arbeiten. Heartfield war besser.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.35 | 2.331 | 2.333 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Bernd Langer: Kunst als Widerstand. Bonn: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/4608-kunst-als-widerstand_6462, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6462 Rezension drucken