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Wolfgang Knöbl / Gunnar Schmidt (Hrsg.)

Die Gegenwart des Krieges. Staatliche Gewalt in der Moderne

Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag 2000; 252 S.; 26,90 DM; ISBN 3-596-14265-2
Die Herausgeber konstatieren die weitgehende Abwesenheit des Themas Krieg in den einschlägigen Untersuchungen, welche die Sozialwissenschaften in Deutschland in den letzten Jahrzehnten geprägt haben (Habermas, Luhmann, Münch). Ihre These, "daß sich unsere Gegenwart nicht ohne die Einbeziehung vergangener Kriege begreifen läßt, gründen doch zahlreiche Modernisierungsprozesse auf Dynamiken, die von militärischen Konflikten ausgelöst oder zumindest angestoßen wurden" (22), bezieht die im Titel der Einleitung formulierte Aufgabenstellung auf den gegenwärtigen Stand der Erforschung gesellschaftlicher Modernisierungsprozesse und –probleme. Entsprechend bestimmen sie die Themenkomplexe Nationalstaat, sozialer Wandel, Demokratie und Moderne als Bezugsgrößen, deren Verhältnis zum Krieg die Beiträge untersuchen und reflektieren. Inhalt: Wolfgang Knöbl / Gunnar Schmidt: Warum brauchen wir eine Soziologie des Krieges? (7-22). I. Krieg und Nationalstaat: Michael Mann: Krieg und Gesellschaftstheorie: Klassen, Nationen und Staaten auf dem Prüfstand (25-51); Herfried Münkler: Die Kriege der Zukunft und die Zukunft der Staaten. Von der prekären Verständigung politischer Akteure und der Rolle der Gewalt (52-71). II. Krieg und sozialer Wandel: Theda Skocpol: Soziale Revolutionen und militärische Massenmobilisierung (75-101); Heinrich Haferkamp: Kriegsfolgen und gesellschaftliche Wandlungsprozesse (102-124). III. Krieg und Demokratie: Morris Janowitz: Militärische Institutionen und Staatsbürgerschaft in westlichen Gesellschaften (127-146); Manfred Berg: Soldaten und Bürger: Zum Zusammenhang von Krieg und Wahlrecht in der amerikanischen Geschichte (147-173). IV. Krieg und Modernität: Hans Joas: Die Modernität des Krieges. Die Modernisierungstheorie und das Problem der Gewalt (177-193); Edward A. Tiryakian: Krieg: Die verborgene Seite der Moderne (194-213); Hans Joas: Aus Angst vor neuen Schrecknissen. Replik auf Edward Tiryakian (214-217).
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 5.42 | 2.25 | 2.21 | 4.1 | 5.44 | 2.37 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Wolfgang Knöbl / Gunnar Schmidt (Hrsg.): Die Gegenwart des Krieges. Frankfurt a. M.: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/6502-die-gegenwart-des-krieges_8817, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 8817 Rezension drucken