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Daniel Gethmann / Markus Stauff (Hrsg.)

Politiken der Medien

Zürich/Berlin: diaphanes 2005; 361 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 3-935300-55-7
Politik(en) und Medien seien keineswegs als voneinander getrennte gesellschaftliche Bereiche zu betrachten, sondern vielmehr auf das Engste miteinander verklammert: Medien seien selbst immanent politisch und umgekehrt seien Politiken immer medial strukturiert. Veränderungen des einen zögen unweigerlich Veränderungen des anderen nach sich. In den Beiträgen des ersten Teils soll dieser Zusammenhang ausgedeutet und dessen Implikationen für eine Neufassung der beiden Begriffe herausgearbeitet werden. In den anschließenden Abschnitten werden diese grundlegenden Überlegungen exemplarisch vertieft: betrachtet wird zunächst der Themenbereich der Steuerung und Kontrolle. Anschließend geht es um das Thema Krieg sowie um die mit der Erzeugung von akustischen Signalen (Ton, Stimme etc.) verbundenen Probleme. Allerdings setzen die Beiträge entweder fundierte Kenntnisse der entsprechenden medienwissenschaftlichen Konzepte oder - bei den exemplarischen Analysen - Vertrautheit mit den betrachteten Filmen, Texten etc. voraus. Das Buch dokumentiert zwei Tagungen aus den Jahren 2003 und 2004. Aus dem Inhalt I. Politiken / Medien: Begriffsbildungen Oliver Marchart: Der Apparat und die Öffentlichkeit. Zur medialen Differenz von ‚Politik’ und ‚dem Politischen’ (19-37) Bernhard Siegert: Der Nomos des Meeres. Zur Imagination des Politischen und ihren Grenzen (39-56) Alessandro Barberi: Mediale Politiken. Über das Programm der kommenden medienwissenschaftlichen Demokratietheorie (57-75) Wolfgang Ernst: Die Medien der Polis. Kein Höhlengleichnis (77-88) Markus Stauff: Zur Gouvernementalität der Medien. Fernsehen als ‚Problem’ und ‚Instrument’ (89-110) Ute Holl: Die Unschuld der Medien. Zu Riefenstahls „Das blaue Licht“ (111-127) II. Steuerung und Kontrolle Claus Pias: Der Auftrag. Kybernetik und Revolution in Chile (131-153) Christoph Engemann: Electronic Government und die Free Software Bewegung. Der Hacker als Avantgarde Citoyen (155-171) Dominik Schrage: ‚Anonymus Publikum’. Massenkonstruktion und die Politiken des Radios (173-194) Kate Lacey: Öffentliches Zuhören. Eine alternative Geschichte des Radiohörens (195-208) III. Kriegstechnologien Daniel Gethmann: Für eine Handvoll Dollar. Pancho Villa, der Filmkrieg und die mexikanische Revolution (211-230) Michaela Ott: Kriegsmaschine Hollywood (231-244) Stefan Kaufmann: Network Centric Warfare. Den Krieg netzwerktechnisch denken (245-264) IV. Soundtechnologien Dominik Schrage: ‚Singt alle mit uns gemeinsam in dieser Minute’. Sound als Politik in der Weihnachtsringsendung 1942 (267-285) Wolfgang Hagen: ‚Blackface Voice’ - ‚ First Person Singular’. Stimmpolitiken im amerikanischen Radio (287-303) Daniel Gethmann: Technologie der Vereinzelung. Das Sprechen am Mikrophon im frühen Rundfunk (305-318) Ralf Gerhard Ehlert: Public-Address-Strategien von 1919 bis 1949 (319-340) Cornelia Epping-Jäger: Stimmräume. Die phono-zentrische Organisation der Macht im NS (341-358)
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.22 | 2.23 | 5.41 | 2.65 | 2.64 | 2.312 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Daniel Gethmann / Markus Stauff (Hrsg.): Politiken der Medien Zürich/Berlin: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/8901-politiken-der-medien_24694, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24694 Rezension drucken