Der Autor kritisiert die weltweit enormen Rüstungsausgaben, die hohe Zahl der Kindersoldaten, die Verletzung von Menschenrechten sowie die immer noch große Armut in den Entwicklungsländern. Angesichts dieser Probleme entwickelt Al-Rodhan den sektoralen Ansatz der Kopenhagener Schule weiter und verbindet ihn mit kooperativen Ansätzen. Er klassifiziert den Bereich der Sicherheit in menschliche, ökologische, nationale, transnationale und transkulturelle Sicherheit. Das bestimmende Prinzip ist für ihn dabei das der menschlichen Sicherheit. Der Autor verweist auf die zunehmende Gefahr, die von transnational operierenden kriminellen Organisationen wie Schlepperbanden oder Terrornetzwerken ausgeht. Diese seien substanzielle Herausforderungen für die häufig noch an traditionellen militärischen Bedrohungsszenarien ausgerichteten Sicherheitsagenden der Nationalstaaten. Der Autor betont zusätzlich den bisher wenig berücksichtigten Aspekt der transkulturellen Sicherheit. Damit erweitert er die bisher untersuchten Faktoren der Bedrohung des Individuums, der Umwelt und der Nationalstaaten um den der kulturellen oder zivilisatorischen Identität. Dem zugrunde liegt die Maxime, dass es zur Gewährleistung einer umfassenden Sicherheit auf globaler Ebene notwendig sei, dass unterschiedliche Kulturen nicht nur friedlich koexistierten, sondern darüber hinaus auch Synergien entwickelten, die zur gewaltfreien Lösung transnationaler Konflikte beitrügen. Das Neue an Al-Rodhams Ansatz ist der in der Theorie bisher unterbelichtete Aspekt der justiziablen Gerechtigkeit: „Here, justice concerns include the gap between rich and poor, the vulnerability of people to abuse, violence, occupation, exclusion, humiliation, disease, and starvation.“ (14) Da Ungerechtigkeit zu Frustration, Ärger und Demütigung führe, ist für den Autor die Erlangung von Gerechtigkeit ein zentraler sicherheitspolitischer Aspekt. Eine Grundvoraussetzung dafür sei allerdings die immer geforderte aber nicht immer erreichte sogenannte gute Regierungsführung.