Wirtschaftspolitik und Entwicklung. Eine keynesianische Kritik des Strukturalismus und Neoliberalismus
Drei grundlegende Theorieansätze konkurrieren um die Analyse der Rolle des Staates in der Ökonomie von Entwicklungsländern: der Strukturalismus, der Neoliberalismus und der Keynesianismus. Die Autorin ordnet sich der letztgenannten Richtung zu. Sie skizziert und kritisiert in ihrer rein theoretischen Arbeit die beiden erstgenannten Richtungen und stellt ihnen das keynesianische Staatsverständnis gegenüber. Dabei thematisiert sie die Grenzen der Steuerbarkeit ökonomischer Prozesse und der Steuerungsfähigkeit durch den Staat. Sie zeigt, dass der Keynesianismus den Staat weder als omnipotenten Lenker ökonomischer Entwicklung (Strukturalismus) noch als exogenen Störfaktor (Neoliberalismus), sondern als Marktteilnehmer und endogenen Bestandteil des Marktprozesses sieht. Vornehmste Aufgabe des Staates in Entwicklungsländern ist aus ihrer Sicht die Abfederung ökonomischer Anpassungsprozesse und die Wahrung makroökonomischer Stabilität - insbesondere hinsichtlich des Außenwertes der eigenen Währung.