Die internationale Verwaltung durch die Vereinten Nationen. Die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung
Rechtswiss. Diss. Trier. – Meyer widmet sich der Art und Weise, „in der die Vereinten Nationen sich der internationalen Verwaltung bedienen, um einen Konflikt zu befrieden, den Wiederaufbau von Staatlichkeit zu betreiben und Demokratie und die Rule of Law zu fördern“ (4). In einem ersten Teil werden die dazu nötigen begrifflichen Grundlagen gelegt, zu denen Konzepte wie „international administration“ und „nation building“ oder aber „peacekeeping“ und „peacebuilding“ gehören. Im zweiten Teil geht es um die Erscheinungsformen und Entwicklungen multidimensionaler Friedensoperationen. Verwaltungstätigkeiten des Völkerbundes werden dabei ebenso behandelt wie die neuen Missionen in Ost-Slawonien, Ost-Timor und im Kosovo. Die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen von solch neuartigen Friedensmissionen wird dann nochmals in einer Fallstudie zur Situation in Afghanistan behandelt. Im Mittelpunkt stehen dabei jeweils (völker-)rechtliche Fragen nach Rechtsgrund und Rechtsgeltung solcher Missionen. Der dritte Teil widmet sich im Besonderen der Herausbildung, den Anforderungen, Einsatzmöglichkeiten und Problemen zivilpolizeilicher Komponenten in Friedensoperationen, deren Tätigkeit anhand von etwa einem Dutzend Einsätzen beleuchtet wird. Im Ergebnis der materialreichen Arbeit betont Meyer das Spannungsfeld, das sich zwischen der reinen Friedenserhaltung einerseits und dem Aufbau demokratischer, rechtsstaatlicher Verwaltung andererseits ergeben kann und „legitime Machtausübung“ (377) durch die Vereinten Nationen voraussetzungsreich und schwierig macht.