(Post-)Operaismus. Von der Arbeiterautonomie zur Multitude. Geschichte & Gegenwart, Theorie & Praxis. Eine Einführung
Birkner und Foltin skizzieren die theoriegeschichtliche Entwicklung des Operaismus sowie die Erweiterung zum Postoperaismus. Dabei verwenden sie einen weiten Begriff von Operaismus und beschränken sich bewusst nicht auf Italien, sondern beziehen die angloamerikanischen Spielarten des „Autonomist Marxism“ sowie jene des „Open Marxism“ ein. All diese Strömungen vereint die „Ablehnung jeglicher Strategien der Machteroberung, Antistaatlichkeit, Zentralität der sozialen Kämpfe [und die] Präferenz netzwerkartiger Organisierungsansätze“ (8). Das Autorenduo gliedert die Darstellung in fünf Hauptteile: An eine Einleitung zur Entwicklung des Operaismus in Italien wird die „Verstreuung operaistischer Theorie und [...] Praxis in der Diaspora behandelt“. Sodann setzen sich die beiden Autoren mit drei wesentlichen Beiträgen postoperaistischer Theoriebildung auseinander: „Empire“ und „Multitude“ von Michael Hardt und Antonio Negri, „Die Welt verändern ohne die Macht zu übernehmen“ von John Holloway und schließlich Paolo Virnos „Grammatik der Multitude“. Abschließend wird dem Einfluss postoperaistischer Theoriebildung auf aktuelle soziale Bewegungen anhand ausgewählter Beispiele wie die „Disobbedienti“ in Italien nachgegangen.