Seit fast dreißig Jahren verwenden christliche Kirchen den Begriff des gerechten Friedens. Diesen profiliert die Sozialwissenschaftlerin Ines-Jacqueline Werkner, indem sie die Verbindung von Frieden und Gerechtigkeit als Spezifikum der kirchlichen Friedensethik herausstreicht. Der gerechte Frieden wird so als ein christlicher Leitbegriff herausgearbeitet, der inhaltlich sowohl vom gerechten Krieg als auch vom ungerechten Frieden abzugrenzen ist. Werkner lässt Cicero Pate stehen bei der Einsicht, dass selbst ein ungerechter Friede nützlicher sei als der gerechteste Krieg.