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6 Ergebnisse gefunden

Aleksandr Dugin. Kreuzzug gegen den Liberalismus und Verbindungen nach Deutschland

Foto: Fars News Agency, CC BY 4.0, Wikimedia Commons

Eine schillernde Figur, ein rechtsextremer Theoretiker, sei Aleksandr Dugin, der zwar internationale Medienaufmerksamkeit, jedoch nur geringe akademische Anerkennung außerhalb der antiliberalen Szene erlangt habe, schreibt Andreas Umland. Dugin bezeichne sich selbst als Begründer des russischen „Neoeurasismus“, dem es um die Schaffung einer noch nie dagewesenen Weltordnung gehe. Der Theoretiker sei zu einer festen Größe sowohl seiner nationalen patriotischen als auch der internationalen rechtsextremen Szene geworden. Er pflege Kontakte nach Österreich und Deutschland, vor allem zur AfD.

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Brendan Simms: Die Rückkehr des Großraums? Carl-Schmitt-Vorlesungen, Band 6

Berlin, Duncker & Humblot 2023

Der Historiker Brendan Simms befasste sich im Oktober 2023 in einer nun als Buch erschienenen Vorlesung mit dem Großraumkonzept Carl Schmitts. Seine These lautet dabei: Indem Großraumvorstellungen Russlands und Chinas die Internationale Ordnung gezielt herausfordern, präge jenes Konzept nun auch unsere Gegenwart. Simms‘ Darstellung aus ideengeschichtlicher und geopolitischer Sicht gelinge es dabei, „überzeugend und stilistisch elegant, die langen Denktraditionen des Großraum-Konzepts samt verschiedener Ausprägungen bis in die Gegenwart aufzuzeigen“, lobt unser Rezensent.

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Die postmoderne Querfront. Zur Kritik des Linkspopulismus am Beispiel von Mouffe und Laclau

Chantal Mouffes Begriff des Politischen und ihre zusammen mit Ernesto Laclau erarbeitete postmarxistische Theorie des Populismus sind nach Beobachtung von Ingo Elbe derzeit die wohl meistdiskutierten Beiträge zum Thema Populismus, werde doch ein neuer linker Handlungsspielraum versprochen. In einem Vortrag kritisiert Elbe einige der Grundannahmen und identifiziert eine Querfront: Diese linke Theorie sei sich mit Annahmen des faschistischen Vordenkers Carl Schmitt einig in der Beschreibung der Gesellschaft; Vernunft und moralischer Universalismus würden abgelehnt, der Westen gehasst.

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Matthias Lemke (Hrsg.): Ausnahmezustand. Theoriegeschichte – Anwendungen – Perspektiven

Matthias Lemke (Hrsg.)

Ausnahmezustand. Theoriegeschichte – Anwendungen – Perspektiven

Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2017

Der Ausnahmezustand stellt die extremste Form der Behebung einer existenziellen Staatskrise dar, die determiniert, wer eigentlich der wahre Souverän der konkreten politischen Ordnung ist. In diesem von Matthias Lemke herausgegebenen Sammelband wird dessen Theoriegeschichte reflektiert und seiner Anwendung – oder Unterlassung – an höchst unterschiedlichen Beispielen (wie USA, Russland, Türkei, Griechenland oder Mexiko) empirisch nachgegangen. Auffällig ist dabei allerdings, dass die Analysen zumeist leitmotivisch eng den Definitionen Carl Schmitts verhaftet bleiben, wie Arno Mohr kritisch aufzeigt.

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Reinhard Mehring: Carl Schmitt. Aufstieg und Fall

Carl Schmitt. Aufstieg und Fall

München, C.H. Beck (2. aktualisierte Auflage) 2022

Reinhard Mehring bietet mit seiner aktualisierten Biografie Einblicke in das Denken und Wirken des umstrittenen Staats- und Völkerrechtlers. Dabei geht es auch um „die beträchtliche Begriffsarbeit“, die jener im Spätwerk unter anderem mit der Theorie des Partisanen vorlegte, und um den Austausch mit Schmitts akademischen Schülern in den 1950er-Jahren. Dabei gelinge Mehring ohne übereilte Urteile eine umfassende Illustration des „Kronjuristen“ des Dritten Reichs, die Schmitts Problematik nie relativiert, so unser Rezensent Maximilian Raker. Er spricht daher „eine deutliche Empfehlung“ zur Lektüre aus.

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