Das deutsche Steuer-Transfer-System ist in den letzten Jahren gerade im Hinblick auf seine Konsequenzen für den Arbeitsmarkt in die Diskussion geraten. Reformbestrebungen mit dem Ziel der Verbesserung der Erwerbsmotivation führen jedoch oft zu Zielkonflikten, weil die getroffenen Maßnahmen mit Einnahmeausfällen oder Ausgabenerhöhungen auf Seiten des Staates bzw. mit einer „verteilungspolitisch unerwünschten Senkung von Sozialleistungen" (133) verbunden sind. Das im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen erstellte Gutachten untersucht die Wechselbeziehungen von Abgaben und Sozialtransfers in Deutschland im Hinblick auf verteilungspolitische Effizienz und Arbeitsanreize. Dazu liefert es einerseits eine Analyse des gegenwärtigen komplexen Steuer-Transfer-Systems, andererseits Prognosen für die Effekte verschiedener Reformszenarien. Zur Verbesserung der Konsistenz des Gesamtsystems und der Steigerung der Erwerbsmotivation werden verschiedene Reformoptionen skizziert.