Diss. phil. Münster; Erstgutachter: J. Bellers; Zweitgutachter: G. Wittkämper. - Ägypten weist die für ein semi-industrialisiertes Entwicklungsland typischen Merkmale, wie z. B. hohes Bevölkerungswachstum, Landflucht, Beschäftigungsprobleme und bürokratischer Zentralismus, auf. Die Arbeit behandelt den Zusammenhang zwischen sozioökonomischer Entwicklung sowie der Rolle der Verwaltung und sucht zu erklären, "in welcher Machtkonstellation und unter welchen innenpolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen die ägyptischen Regierungen von 1952 bis heute ihre Entscheidungen trafen, auf welcher Perzeption, aus welchen kollektiven und individuellen Motiven, mit welchen Nah- und Fernzielen, Haupt- und Nebenabsichten und gegen welche Alternativen in diesem Land regiert wurde und wird" (3). Im Mittelpunkt steht die Analyse von hemmenden und fördernden Faktoren in der gesellschaftlichen Entwicklung vor dem Hintergrund der seit den 80er Jahren angestrebten Dezentralisierung von ehemals zentralstaatlich ausgerichteten Systemen. Aus dem Inhalt: I. Zur Situation des Landes und der Bevölkerung; II. Entwicklung der ägyptischen Verwaltung im Überblick; III. Entwicklung der Gesellschaft nach 1952: 1. Ägypten nach der Revolution; 2. Das Nasseristische Entwicklungsmodell; 3. Die Sadat-Ära; 4. Ägypten unter Mubarak. IV. Probleme von Regierung und Verwaltung: 2. Politische Herrschaft und Bürokratie; 3. Beschäftigungspolitik und Wachstum des Beamtenapparates; 4. Probleme der Verwaltung und Entwicklungshindernisse; 5. Weitere allgemeine hemmende Faktoren der Entwicklung. V. Neuere Entwicklungen: 1. Förderung der Administration; 2. Förderung der Schul- und Hochschulbildung; 3. Wirtschaftsförderung; 4. Sozialpolitische Fördermaßnahmen.