Mit diesem Jahrbuch hat sich Wachter, Präsident der Tiroler Juristischen Gesellschaft und Professor am Institut für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Innsbruck, zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit hinsichtlich der Ungleichbehandlung von Älteren im Berufsleben zu sensibilisieren. Die rechtliche Ungleichbehandlung von Arbeitnehmern aufgrund einer Altersdifferenzierung habe in Österreich eine lange Tradition, dieser unhaltbare Zustand benötige eine Reform. Der erste Schritt in Wachters Analyse ist eine Reflexion dieser Form der Diskriminierung, der Denkanstoß hierfür kam im Jahr 2000 aus Brüssel. Eine entsprechende Gesetzesvorlage sollte eine Gleichbehandlung von Arbeitnehmern in den EU-Mitgliedsstaaten gewährleisten. Die Umsetzung dieser Vorgabe durch den österreichischen Gesetzesgeber ist ebenso Teil der weiteren Untersuchung wie die Vorlage selbst. Zunächst einmal wird in einem einführenden Kapitel ein Überblick darüber gegeben, welche Änderungen bezüglich der Altersdiskriminierung durch den Vertrag von Lissabon vorgegeben worden sind. Darauf aufbauend wird untersucht, wie die Gesetzgebung respektive die Rechtssprechung in Österreich im Jahr 2009 diese Vorgaben umgesetzt hat. Flankiert wird dies durch die Prüfungsergebnisse der Gleichbehandlungskommission. Das Ergebnis dieser Prüfungskommission bestätigt die dringende Nowendigkeit der eingeleiteten Gleichbehandlungsinitiative; festgestellt werden Diskriminierungen sowohl hinsichtlich des Alters als auch des Geschlechts. So wurden zum Beispiel drei Fälle untersucht, in denen Frauen aufgrund des Erreichens des Pensionsalters (60 Jahren) gekündigt wurde. Die gesamte Untersuchung erfolgt im Wesentlichen in der Darstellung und Kommentierung der entsprechenden Gesetzestexte. Wachter greift in seinem Buch einen schwerwiegenden Missstand in der österreichischen Berufwelt auf und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Altersdiskriminierung.