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Silke Lohschelder

AnarchaFeminismus. Auf den Spuren einer Utopie

Münster: Unrast 2000; 196 S.; brosch., 24,80 DM; ISBN 3-89771-200-8
Herrschaftsfreiheit ist eines der zentralen Ziele des Anarchismus. Umso interessanter ist eine Betrachtung dieser Theorien unter geschlechtsspezifischen Aspekten. Und tatsächlich waren die meisten männlichen Vertreter des frühen Anarchismus hinsichtlich ihrer Vorstellungen zum Verhältnis der Geschlechter ausgesprochen konservativ - so konservativ, dass sie die teilweise sehr ausgeprägten emanzipatorischen Vorstellungen ihrer Genossinnen überwiegend belächelten. Das änderte sich erst in den 70er-Jahren, in denen interessanterweise männliche Anarchisten die Ideen der amerikanischen Anarchafeministinnen aufgriffen, um so auch feministisch orientierte Frauen für die anarchistische Bewegung zu gewinnen. Diese Zusammenhänge und Prozesse zeigt das auch für die mit den Modellen des Anarchismus nicht vertrauten Leserinnen und Leser sehr verständlich geschriebene Buch in drei Abschnitten detailliert auf. Teil I betrachtet drei Klassiker des Anarchismus (Proudhon, Bakunin und Kropotkin) unter geschlechtsspezifischer Perspektive, Teil II stellt die emanzipatorischen Vorstellungen bekannter Anarchistinnen - wie Louise Michels und Emma Goldmann sowie verschiedener Frauengruppen - vor und Teil III beleuchtet den neueren Anarchafeminismus genauer.
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.27 | 5.42 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Silke Lohschelder: AnarchaFeminismus. Münster: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/10692-anarchafeminismus_12643, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12643 Rezension drucken