Wirtschaftswiss. Diss. Bochum; Gutachter: W. Kösters. - Welche Arbeitsmarkteffekte werden von der EU-Osterweiterung sowohl auf die EU-Mitgliedstaaten als auch auf die beitretenden mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) ausgehen? Kann im Kontext der Erweiterung von einem Migrationsproblem gesprochen werden? Wie groß ist das Migrationspotenzial und wird es möglicherweise zu einer Ost-West-Migration kommen? Hebler gelangt zu dem Ergebnis, dass sich der Beitritt zur EU unter den gegenwärtigen Bedingungen des Beitrittsprozesses, der Übernahme des sozialpolitischen Acquis durch die MOEL, negativ auf die dortigen Arbeitsmärkte auswirken wird. Und in der EU sind nur geringe Arbeitsmarkteffekte zu erwarten. Lediglich die Arbeitsmärkte in den Grenzregionen der EU mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen - insbesondere in Österreich und Deutschland - könnten von der Osterweiterung profitieren. So stellt der Autor die gegenwärtige Beitrittsstrategie infrage und empfiehlt eine „realwirtschaftliche Integration ohne Beitritt" (200) - vergleichbar dem norwegischen Weg -, um den Ländern Osteuropas mehr Zeit für die Entwicklung eigener Institutionen des Arbeitsmarktes zu gewähren. Eine nennenswerte Auswanderung aus den MOEL (mit Ausnahme Polens) hält Hebler für eher unwahrscheinlich. Aus dem Inhalt: B. Vorgeschichte der EU-Osterweiterung; C. Arbeitsmarkteffekte in der EU durch Handel und Direktinvestitionen; D. Arbeitsmarkteffekte des EU-Beitritts in den MOEL: I. Arbeitsmarkteffekte durch Handel und Direktinvestitionen; II. Arbeitsmarktinstitutionen in den MOEL; III. Arbeitsmarkteffekte durch die Übernahme der EU-Sozialpolitik. E. Arbeitsmarkteffekte in der EU durch Ost-West-Migration.