Im Zentrum dieser vom Schweizerischen Bundesamt für Flüchtlinge in Auftrag gegebenen Studie stehen die individuellen und strukturellen Determinanten der europäischen Asyllandschaft: "Wie hat sich die Verteilung der Asylgesuche in den vergangenen Jahren verändert und inwiefern lässt sie sich mit asylpolitischen Entwicklungen in Zusammenhang bringen? Weshalb kommen Asylsuchende in ein bestimmtes Land? Entscheiden sie selber über ihr Ziel oder bleibt dieses dem Zufall überlassen? Welches sind die wichtigsten Kriterien, welche die Wahl eines Asyllandes beeinflussen? Spielen beispielsweise Aufnahmebedingungen oder Arbeitsmöglichkeiten bei der Wahl eine wichtige Rolle?" (13) Die Frage nach den Fluchtgründen selbst wurde dagegen absichtlich nicht erforscht. Die Wirkung administrativer und politischer Maßnahmen auf die Verteilung der Asylgesuche wurde für Deutschland, Großbritannien, die Niederlande, Belgien, Österreich und für die Schweiz untersucht. Zudem wurden potenzielle Migranten in den Herkunftsstaaten und in der Schweiz befragt, um ihre "Wahrnehmung der Asyldestinationen und andere Kriterien oder Mechanismen, welche ihre Migrationswege beeinflussen" (14), zu eruieren. Inhaltsübersicht: I. Asyldestination Europa; II. Verteilung der Asylgesuche und Entwicklung der nationalen Asylpolitiken; III. Individuelle Entscheidungsmuster und Migrationsprozesse; IV. Wichtigste Determinanten der Migrationsbewegungen im Asylbereich; Anhang I: Grenzen der Studie und Empfehlungen für zukünftige Forschungen; Anhang II: Chronologie der nationalen Asylpolitiken; Anhang III: Auszählung der zeitlichen Koinzidenzen zwischen Trendänderungen in den Asylbewegungen und asylpolitischen Maßnahmen in den Aufnahmeländern.