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Manuela Susanne Blumenberg

Ausgabestrukturen demokratischer Parteien im internationalen Vergleich

Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2013 (Politica 99); XII, 326 S.; 89,80 €; ISBN 978-3-8300-7333-8
Diss. Oldenburg, K.‑H. Naßmacher, W. Rudzio. – Die Rolle von Parteien innerhalb repräsentativer Demokratien war bereits vielfach Gegenstand von Analysen. Wie Parteien jedoch die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen (und damit auch die Erfüllung ihrer Aufgaben innerhalb des politischen Systems gewährleisten), ist bisher nur wenig erforscht worden. Manuela Susanne Blumenberg untersucht die Ausgabestruktur von Parteien, nimmt aufgrund der unterschiedlichen politischen Systeme Parteien in Deutschland (6), Österreich (4), Dänemark (6) sowie Großbritannien (3) in den Blick und konzentriert sich auf den Zeitraum von Mitte/Ende der 1980er‑Jahre bis 2008. Auf der Grundlage bisheriger Forschungen entwickelt Blumenberg sieben Hypothesen, die sowohl partei‑ als auch länderspezifische Erklärungsfaktoren berücksichtigen. Diese werden im Verlauf der Arbeit anhand der Entwicklung, der Struktur und der Höhe der Ausgaben überprüft. Ausschnitthaft soll hier auf die im Zusammenhang mit zwei Hypothesen stehenden Ergebnisse genauer eingegangen werden. Blumenberg nahm an, dass die Parteiausgaben über den Zeitverlauf steigen würden, weil die langfristigen, festen Parteibindungen zunehmend schwächer und daher mehr Geld für Mitglieder‑ und Wähler_innenpflege beziehungsweise ‑gewinnung investiert würden. Im Ergebnis hat sich dies so nicht bestätigt, vielmehr wurde für die Mitglieder‑ und Wähler_innenpflege sogar weniger Geld aufgewendet. Eine weitere Annahme der Autorin lautet, dass sich Parteien in zwei Typen unterteilen lassen: Es gibt Parteien, die viel Geld für Kommunikation aufwenden (sogenannte Wählerparteien, vorrangig konservative und populistische Parteien), während andere Parteien einen großen Betrag für die Parteiorganisation ausgeben (sogenannte Apparatparteien, sozialdemokratische/linke, christdemokratische und grün‑alternative Parteien). Die empirische Analyse zeigt, dass es für die Erklärung der Ausgabeposten sinnvoll ist, diese Typen zu unterscheiden und dass sich die Organisationsstruktur der Parteien innerhalb des Untersuchungszeitraum nicht grundlegend geändert hat.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 | 2.4 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Manuela Susanne Blumenberg: Ausgabestrukturen demokratischer Parteien im internationalen Vergleich Hamburg: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37802-ausgabestrukturen-demokratischer-parteien-im-internationalen-vergleich_45888, veröffentlicht am 20.11.2014. Buch-Nr.: 45888 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken