Erziehungswiss. Habilitationsschrift Hannover. - Wenn die Nationalstaaten ihre Bedeutung verlieren und wir uns auf dem Weg in eine Weltgesellschaft befinden, werden die Menschen dann in Zukunft andere Inhalte auf eine neue Art und Weise lernen müssen? Der Autor vertritt zu Beginn seiner interdisziplinären Arbeit die These, dass der Globalisierungsdruck die Erziehungswissenschaft und die Bildungspraxis verändern wird. Er befragt deshalb soziologische und politikwissenschaftliche Theoriemodelle auf ihre pädagogische und didaktische Bedeutung hin, muss aber feststellen, dass es noch keine ausformulierte Theorie der Weltgesellschaft gibt. Sein "Vorhaben, eine soziologische Theorie der Weltgesellschaft im Sinne einer 'Grundlegung einer Theorie und Didaktik Globalen Lernens' auf direktem Wege fruchtbar zu machen" (458), lasse sich deshalb nicht einlösen, so Seitz. "Die vielen Fragen, die insbesondere im Blick auf die Praxis Globalen Lernens offen geblieben sind, zeigen zugleich die Grenzen des Erkenntnisgewinns, den die soziologische Aufklärung für Pädagogik und Didaktik zu erbringen vermag." (462) Der Autor ist, unabhängig von diesem Theoriedefizit, der Ansicht, dass durch globales Lernen eine "weltbürgerliche Solidarität" (461) entstehen müsse. Inhaltsübersicht: I. Globalisierung als pädagogisches Problem; II. Grundlinien und Kontroversen der Globalisierungsforschung; III. Konturen der Weltgesellschaft; IV. Globale Ethik? Verantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität in der Weltgesellschaft; V. Bildung in der Weltgesellschaft. Erziehungssystem und Pädagogik im Globalisierungsprozess; VI. Bildung für die Weltgesellschaft? Weltbürgerliche Erziehung in Zeiten der Globalisierung.