David H. Gehne bemängelt, dass es eher wenige Überblicksdarstellungen zur Funktion und zum Amtsprofil der Bürgermeister in Deutschland gibt, und versucht, diese Lücke zu schließen. Das Buch ist flott geschrieben; der Autor arbeitet die wesentlichen Aspekte wie Kompetenzen, Wahlverfahren, Stellung der Bürgermeister und ihr Amtsverständnis heraus. Systematisch und übersichtlich legt er die Unterschiede zwischen den Bundesländern dar. Auch geht er auf die Veränderungsprozesse in den 1990er‑Jahren ein. Gehne sieht indes davon ab, Motivlagen, politische Beweggründe oder Ähnliches darzustellen sowie Vor‑ und Nachteile als solche zu benennen. Vielmehr konzentriert er sich darauf zu beschreiben, wie die Stellung der Bürgermeister im politischen System der Kommune in rechtlicher und in faktischer Hinsicht ausgestaltet ist. Indem er auf eine ausführliche oder besonders ausdifferenzierte Darstellung verzichtet, trägt der Autor den Interessen einer Leserschaft Rechnung, die sich wirklich erstmals mit dem Amt beschäftigt und die an einer fundierten, aber nicht umfassenden wissenschaftlichen Darstellung interessiert ist. Dieses wird noch dadurch unterstützt, dass die Darstellung mit zahlreichen Beispielen angereichert ist. Vorwiegend mit Daten einer Erhebung der Bertelsmann Stiftung illustriert Gehne zudem noch Aspekte wie Arbeitszeit, Sozialprofil oder karriererelevante Faktoren. Insofern wird der Autor seinem selbstgesteckten Anspruch absolut gerecht und kann dadurch eine breite Leserschaft ansprechen, für weitergehende politik‑ oder verwaltungswissenschaftliche Diskussionen liefert er hingegen keine Impulse.