Der Autor, Diplomphysiker und Professor für Informatik an der Hochschule für Wirtschaft und Technik des Saarlandes, setzt sich kritisch mit der Behauptung der Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 auseinander. Allgemeinverständlich führt er in die Klimabegriffe ein und erläutert die technischen Zusammenhänge um die Ursachen und Folgen des Klimawandels. Dies geschieht zum größten Teil auf der Basis der Daten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), das 2007 den Friedensnobelpreis erhielt. Die zahlreich zusammengetragenen Einzelergebnisse und Daten dieser auch als Weltklimarat bekannten Organisation hält der Autor für nachvollziehbar und korrekt, er kritisiert allerdings vehement die hieraus gezogenen politischen Schlussfolgerungen. Mit düsteren Szenarien versuche der Weltklimarat die „politischen Führungen dieser Welt auf die Hypothese von der ungemeinen Schädlichkeit des anthropogenen CO2 für globale Klimawerte einzustimmen“ (3). Diese sei aber bislang wissenschaftlich nicht nachweisbar. Dennoch setze die Politik einzig auf Maßnahmen zur CO2-Reduzierung, wodurch andere, viel ernstere Umweltgefahren in Vergessenheit gerieten. Zudem lenke die medienwirksam aufbereitete Klimafurcht von anderen drängenden, aber wahlpolitisch unliebsamen Problemen ab. Umgekehrt, so Lüdecke, sei in Deutschland mit der Drohung einer Klimaschädigung durch CO2 alles durchsetzbar, was vormals unantastbar war. Zu den Profiteuren des zur „neuen deutschen Staatsreligion“ (138) ausgerufenen Klimaschutzes zählten neben der Klimaforschung selbst verschiedene Industriezweige, die Versicherungswirtschaft und allen voran der Fiskus. Dem Autor ist es ein ernstes Anliegen, sachlich und objektiv Fakten darzulegen und die IPCC-Aussagen auf den Prüfstand zu stellen. Insofern bietet sein Buch bedeutsame Erkenntnisse und Anregungen. Allerdings spart Lüdecke nicht mit Seitenhieben und einem mitunter zu oft erhobenen moralischen Zeigefinger, was das Lesevergnügen etwas trübt. Wer darüber hinwegsehen kann, findet mit dem Buch einen wichtigen, sicherlich strittigen Beitrag zur Klimaschutz-Debatte.