Skip to main content
Birgit Bräuchler

Cyberidentities at War. Der Molukkenkonflikt im Internet

Bielefeld: transcript Verlag 2005; VIII, 386 S.; kart., 28,90 €; ISBN 3-89942-287-2
Diss. München; Gutachter: F. Heidemann. – Bislang wurde das Internet innerhalb der Konfliktforschung vor allem hinsichtlich seiner technischen Möglichkeiten als Aggressionsinstrument thematisiert. Vernachlässigt wurde bislang aber, dass der Cyberspace einen sozialen Raum darstellt, in dem die Konfliktakteure ihre jeweiligen kollektiven Identitäten aushandeln und dies gegebenenfalls zur Mobilisierung nutzen. Bräuchler greift dieses Forschungsdesiderat auf und untersucht am Fallbeispiel des Molukkenkonflikts, „welche Rolle das Internet in einem Konflikt spielen kann und von welcher Bedeutung dabei die Konstruktion kollektiver Identitäten und der Aufbau imaginierter Gemeinschaften ist“ (3). Die Analyse bezieht sich auf Mailing-Listen, Newsletter und Webseiten von drei ausgewählten molukkischen Akteuren. Die vielfältigen Detailergebnisse zu den Themen Konflikt, Identität und Internet lassen allesamt deutlich werden, dass neben dem Cyberspace immer auch die Offline-Ebene mit einbezogen werden sollte, um erklärungskräftige Erkenntnisse zu erlangen. Nichtsdestotrotz zeigt die methodisch innovative und transparent dargestellte Studie die Relevanz von Internetforschung in der Informationsgesellschaft.
Christoph Busch (CHB)
Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rubrizierung: 2.68 | 2.25 | 2.23 | 2.22 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Christoph Busch, Rezension zu: Birgit Bräuchler: Cyberidentities at War. Bielefeld: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23479-cyberidentities-at-war_26954, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26954 Rezension drucken