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Hubert Silberhorn

Das Ende der "Republican Revolution". Die Präsidentschaft George W. Bush und der Neue Konservativismus in der Gesundheits- und Sozialpolitik

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2009; 287 S.; 44,80 €; ISBN 978-3-631-58548-1
Politikwiss. Diss. Passau; Gutachter: H. Oberreuter, U. Kranenpohl. – Silberhorn untersucht anhand wirtschafts-, bildungs-, gesundheits- und gesellschaftspolitischer Fallstudien Charakteristiken der US-amerikanischen Verwaltung in den Jahren 2001 bis 2005. Sein besonderes Interesse gilt den Hauptaspekten und Leitmotiven der Bush-Administration in dieser Zeit. Eine Grundlage seiner Untersuchung ist die Herleitung eines Neokonservatismus aus traditionalen und libertären konservativen Strömungen in der Republikanischen Partei. Silberhorn zeigt im Folgenden z. B. die Agenda steuerpolitischer Maßnahmen als ein Produkt unterschiedlicher parteipolitischer Interessen. Die tatsächliche Reform habe jedoch keine klaren Gewinner gehabt. In der Bildungspolitik habe Bush hingegen deutlich bessere Ergebnisse für seine Partei erzielt. Besonders für Minderheiten habe sich die Republikanische Partei mit der „no-child-leftbehind“-Politik wählbar gemacht und so gleichzeitig einen Teil der Wählerbasis der Demokraten für sich gewinnen können. Silberhorn zeigt die Auswirkungen der politischen Reformen durch G. W. Bush auf die eigenen Partei und erklärt diese mit Rückgriff auf die unterschiedlichen parteipolitischen Strömungen. Ein Schwerpunkt seiner Untersuchung liegt dabei auf der Erklärung des Phänomens der sogenannten Neokonservativen. Silberhorn zeigt, wie die neokonservative Reformagenda des „compassionate conservatism“ das Parteiprogramm und die Wählerbasis der Republikanischen Partei verändert hat. Er zeigt aber auch, welche innerparteiliche Friktionen bei diesen Veränderungen aufgetreten sind. Der politikwissenschaftliche Reiz dieses Bandes liegt in der stringenten Analyse republikanischer Parteiprogrammatik und der ihren Ausprägungen zugrunde liegenden unterschiedlichen konservativen Strömungen. Bedauerlich ist, dass die interviewbasierte Analyse kaum in das weitere institutionelle Umfeld der Vereinigten Staaten von Amerika eingebettet wird. Wohltuend ist wiederum der differenzierte Umgang mit dem Phänomen G. W. Bush.
Jens Wassenhoven (JWN)
Dipl.-Kfm., Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.642.212.2622.263 Empfohlene Zitierweise: Jens Wassenhoven, Rezension zu: Hubert Silberhorn: Das Ende der "Republican Revolution" Frankfurt a. M. u. a.: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32376-das-ende-der-republican-revolution_38635, veröffentlicht am 09.06.2010. Buch-Nr.: 38635 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken