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Uwe Andersen (Hrsg.)

Das Europa der Bürger. Europa besser verstehen und daran mitwirken

Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2014 (Bürgerbibliothek); 159 S.; 15,80 €; ISBN 978-3-89974966-3
„Der europäische Integrationsprozess ist trotz aller mit ihm verbundenen Probleme und Hindernisse ein beeindruckendes, bisher insgesamt erfolgreiches Experiment kontinental‑regionaler Integration von weltweiter Bedeutung.“ (5) Mit diesen lobenden Worten eröffnet Uwe Andersen den von ihm herausgegebenen Sammelband zur Europäischen Union, in dem der gegenwärtige Stand des europäischen Integrationsprozesses behandelt und die Notwendigkeit einer Europäischen Bürger‑ und Zivilgesellschaft (EBZG) diskutiert werden. Andersen, Sigmar Fischer, Wolfram Kuschke, Kai Pfundheller und Wichard Woyke sprechen dabei der „Kommunalverwaltung eine zentrale Funktion für die Initiierung und Steuerung europäischer Aktivitäten“ zu und sehen Städtepartnerschaften als „wesentliche Grundlage für das europabezogene bürger‑ und zivilgesellschaftliche Engagement“ (19). Ihre Untersuchungen lassen darauf schließen, dass sich stärkere Anreize für ein bürgerschaftliches Engagement auf lokaler Ebene lohnen, da „Aktivitäten im Rahmen der EZBG tendenziell die europäische Identität […] stärken“ (32). Diese Identität bildet für Gotthard Breit und Peter Massing die Hauptvoraussetzung für eine sogenannte aktive Bürgerschaft, die der Stabilisierung der Demokratie der Europäischen Union dienen soll. Die beiden Autoren behandeln die Möglichkeiten einer verbesserten politischen Partizipation auf EU‑Ebene. Sie begrüßen sehr das jüngste Instrument der partizipativen Demokratie, die Europäische Bürgerinitiative, betonen aber das nach wie vor starke Problem der geringen Beteiligung an Wahlen zum Europäischen Parlament und wie wichtig es sei, „die europäische Dimension der Wahlen zu den nationalen Parlamenten“ (64) herauszustellen. Die Beiträge des Bandes enthalten jeweils im Anschluss an die Problemdiskussion Lerneinheiten mit starkem Praxisbezug, wodurch sich das Buch in erster Linie für die politische Bildungsarbeit eignet. Doch auch gut informierten Leserinnen und Lesern bieten die Autorinnen und Autoren interessante Einblicke und Gedankenanstöße für die politische Diskussion.
Simone Winkens (SWI)
M. A., Politikwissenschaftlerin, Online-Redakteurin.
Rubrizierung: 3.43.53.1 Empfohlene Zitierweise: Simone Winkens, Rezension zu: Uwe Andersen (Hrsg.): Das Europa der Bürger. Schwalbach/Ts.: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37380-das-europa-der-buerger_45613, veröffentlicht am 07.08.2014. Buch-Nr.: 45613 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken