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Christian Bommarius

Das Grundgesetz. Eine Biographie

Berlin: Rowohlt 2009; 288 S.; 19,90 €; ISBN 978-3-87134-563-0
Im Mai 2009 jährte sich das Inkrafttreten des Grundgesetzes zum sechzigsten Mal. Neben der Verfassung selbst rücken damit auch die Umstände ihrer Entstehung erneut in das Blickfeld einer größeren Öffentlichkeit. Bommarius, leitender Redakteur der „Berliner Zeitung“, nähert sich in dieser im besten Sinne populärwissenschaftlich-journalistischen Reportage dem Parlamentarischen Rat und dem Grundgesetz in sechs Kapiteln. Dabei spannt er seinen Erzählbogen weit und zeigt Kontinuitäten wie Diskontinuitäten in den Biografien der Akteure auf, die von 1948/49 über die Jahre 1945 oder sogar 1933 in die Vergangenheit reichen. Die politische Situation im Nachkriegsdeutschland wird nicht nur trocken geschildert, sondern erscheint dank zahlreicher Anekdoten lebendig vor dem Auge des Lesers. Behandelt werden dabei neben den Wurzeln deutscher Nachkriegspolitik im Widerstand auch Themen wie die Politik der Alliierten, die Neugründung und programmatische Ausrichtung der Parteien oder die Teilung Deutschlands. Die politische Auseinandersetzung im Parlamentarischen Rat wird anhand der beteiligten Politiker und der umstrittenen Themen nachvollzogen. Am Ende nimmt Bommarius Bezug auf die heutige Debatte über Grundgesetzänderungen zur Abwehr terroristischer Bedrohungen; er sieht das Grundgesetz „vom Gesetzgeber wie eine feindliche Bastion belagert“ (263). Nur die Bürger selbst seien in der Lage, ihrer Verfassung zu Hilfe zu eilen.
Sebastian Galka (SGA)
Doktorand, Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.3132.322.3312.35 Empfohlene Zitierweise: Sebastian Galka, Rezension zu: Christian Bommarius: Das Grundgesetz. Berlin: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30253-das-grundgesetz_35898, veröffentlicht am 03.06.2009. Buch-Nr.: 35898 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken