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Johan Norberg

Das kapitalistische Manifest. Warum allein die globalisierte Marktwirtschaft den Wohlstand der Menschheit sichert. Aus dem Schwedischen von Heike Schubert

Frankfurt a. M.: Eichborn 2003; 302 S.; geb., 22,90 €; ISBN 3-8218-3994-5
„Das Dasein, aus dem die Globalisierung die Menschen befreit, das ist wirklich unerträglich", schreibt der schwedische Historiker Norberg und widerspricht damit den Globalisierungsgegnern: Sind die Armen wirklich arm, weil die Reichen reich sind? Vernichtet der Freihandel Arbeitsplätze? Sind Entwicklung und Umweltschutz Gegensätze? Keine dieser gängigen Behauptungen halte einer Überprüfung stand, lautet das Ergebnis Norbergs, der zahlreiche empirische Studien und theoretische Schriften herangezogen hat und auf dieser Basis feststellt: Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes sei erstrebenswert, weil nur so die absolute Armut zu verringern sei, die Menschen länger lebten und die Säuglingssterblichkeitsrate sinke. Gewährleistet sei diese Entwicklung nur in einer liberalen Marktwirtschaft und einer Demokratie, die dem Einzelnen in einem verlässlichen rechtlichen Rahmen die Freiheit gewähre, zu arbeiten und zu investieren. Kein Land könne sich aber allein entwickeln, sämtliche Beispiele aus Geschichte und Gegenwart bewiesen, dass eine positive wirtschaftliche Entwicklung nur unter Einbindung in den Welthandel möglich sei. Norberg fordert daher die Abschaffung sämtlicher Zölle und anderer Handelsbeschränkungen weltweit sowie die Freizügigkeit für alle Menschen. Damit würde eine weltweite Chancengleichheit hergestellt, die dem Wohle aller Menschen diene. Norbergs Analyse deckt die wichtigsten Bereiche in der Globalisierungsdebatte ab (u. a. Entwicklungshilfe und Schuldenerlass, Rolle von Weltbank und IWF, Umweltstandards und Kinderarbeit). Durch zahlreiche Länderbeispiele sowie die statistische Überprüfung und Widerlegung von globalisierungsfeindlichen Argumenten ist dem Autor ein insgesamt informatives Buch gelungen. Auch der weit verbreiteten Sorge, dass uns mit fortschreitender Technik im Global Village die Arbeit ausgehen könnte, widerspricht er überzeugend.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.2 | 2.22 | 4.43 | 5.45 | 4.44 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Johan Norberg: Das kapitalistische Manifest. Frankfurt a. M.: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/18822-das-kapitalistische-manifest_21839, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 21839 Rezension drucken