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Martin Koopmann / Stephan Martens (Hrsg.)

Das kommende Europa. Deutsche und französische Betrachtungen zur Zukunft der Europäischen Union

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2008 (DGAP-Schriften zur Internationalen Politik); 388 S.; brosch., 49,- €; ISBN 978-3-8329-3265-7
In dem Band sind Beiträge von 22 deutschen und französischen Autoren abgedruckt, die sich aus Anlass des zurückliegenden Jubiläums der Römischen Verträge und der derzeitigen politischen Situation der Europäischen Union mit verschiedensten Aspekten der europäischen Integration befassen. Programmtisch stellen die Herausgeber den Beiträgen voran, dass vor dem strukturgebenden Hintergrund von Bilanz und Ausblick die hier versammelten Wissenschaftler aus u. a. Politikwissenschaft, Ökonomie und Geschichte Perspektiven für zukünftige politische Entwicklungen aufzeigen wollen, um aufgrund von Analysen den künftigen Herausforderungen in Europa begegnen zu können. Zu diesen werden insbesondere die Bedrohungen durch den internationalen Terrorismus, die Umweltproblematik und die Energieversorgung gezählt. Die deutsch-französischen Beziehungen selbst stehen dabei nicht im Mittelpunkt, sondern die Sachfragen zu Themen des Binnenmarktes, der Sozial- und Wirtschaftspolitik, der Migration, der Energie-, Menschenrechts- und der Erweiterungspolitik sowie von Leadership und Governance. Mit dem Leadership-Aspekt wird von Yves Surel eine aktuelle Frage aus dem Kontext um eine vermeintliche Krise der Europäischen Union aufgegriffen. Er plädiert für eine sozialwissenschaftliche Verwendung dieser schwierigen Kategorie und zeigt, dass „die Leadership-Frage empirisch und theoretisch sinnvoll ist“ (229). Ähnlich aktuell, wenngleich ein thematischer Dauerbrenner, ist die Arbeit von Olivier Costa, der die unvollendete Parlamentarisierung der EU untersucht. Er sieht die Frage nach der Stellung des Europäischen Parlaments im Zentrum der Debatte um die institutionelle Zukunft der Union, muss jedoch im Fazit konstatieren: „Die Schnittstelle zwischen europäischen Abgeordneten und Bürgern bleibt unvollständig und die symbolische Kraft der Institution schwach“ (270).
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 3.1 | 3.5 | 3.6 | 3.7 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Martin Koopmann / Stephan Martens (Hrsg.): Das kommende Europa. Baden-Baden: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29164-das-kommende-europa_34466, veröffentlicht am 23.07.2008. Buch-Nr.: 34466 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken