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Wilhelm Knelangen

Das Politikfeld innere Sicherheit im Integrationsprozess. Die Entstehung einer europäischen Politik der inneren Sicherheit

Opladen: Leske + Budrich 2001 (Forschungen zur Europäischen Integration 4); 382 S.; kart., 30,17 €; ISBN 3-8100-3101-1
Politikwiss. Diss. Osnabrück; Gutachter: K. Busch, W. Woyke. - Die im Rahmen des Promotionskollegs "Europäische Integration" an der Universität Osnabrück entstandene Studie analysiert die Genese der mitgliedstaatlichen Kooperation im Politikfeld innere Sicherheit seit den Anfängen Mitte der 70er-Jahre. Zwei Leitfragen stehen dabei im Vordergrund: Erstens: Welche Schritte haben den Institutionalisierungsprozess der Zusammenarbeit geprägt und welche Formen der Kooperation wurden eingerichtet? Findet innerhalb dieses Kooperationrahmens eine gemeinsame Steuerung statt? Zweitens: Wie kann die Entwicklung von einer intergouvernementalen Kooperationsstruktur der Mitgliedstaaten zu einer ausdifferenzierten und formalisierten Zusammenarbeit im "dritten" Pfeiler der Europäischen Union erklärt werden? Der Autor zeigt, dass die Kooperation mit der Umsetzung des in Amsterdam vereinbarten Programms erheblich intensiviert werden konnte und sich "eine europäische Politik der inneren Sicherheit herauskristallisiert, die als eine Transformation der traditionellen und historisch gewachsenen exklusiven Bindung dieses Politikfeldes an den Typus des modernen westeuropäischen Nationalstaates gelten kann" (333). Geschäftsgrundlage der Zusammenarbeit bildet jedoch vorläufig die nationale Souveränität, eine europäische Polizei mit exekutiven Befugnissen ist nicht vorgesehen. Vielmehr stellen national verfasste Polizei- und Strafverfolgungssysteme die Basis dar, worauf sich die Formulierung einer europäischen Politik stützt. Die nationalen Strafverfolgungsbehörden bleiben die entscheidenden Akteure bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und so ist Europol in den Kontext der nationalen Strafverfolgungssysteme eingebunden und soll primär der Unterstützung nationaler Anstrengungen zur Kriminalitätsbekämpfung dienen. Inhaltsübersicht: 2. Das Verhältnis von Integrationstheorie und Zusammenarbeit im Politikfeld innere Sicherheit; 3. Die Grundlegung der Zusammenarbeit: Die TREVI-Kooperation bis zum Binnenmarktprogramm; 4. Das Ziel des freien Personenverkehrs: Katalysator der Zusammenarbeit im Politikfeld innere Sicherheit; 5. Die Maastrichter Vertragsreform: Formalisierung und Weiterentwicklung der Zusammenarbeit; 6. Die praktische Umsetzung des Maastrichter Vertrages; 7. Der Weg zu einer institutionalisierten Polizeikooperation in der EU: Der Europol-Plan; 8. Das Europäische Polizeiamt Europol; 9. Die Vertragsreform von Amsterdam; 10. Die Herstellung eines "Raumes der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts": Die Amsterdamer Zusammenarbeit; 11. Die Institutionalisierung der Zusammenarbeit im Politikfeld innere Sicherheit - Ergebnisse der Arbeit.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.5 | 2.263 | 2.343 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Wilhelm Knelangen: Das Politikfeld innere Sicherheit im Integrationsprozess. Opladen: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14950-das-politikfeld-innere-sicherheit-im-integrationsprozess_16961, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16961 Rezension drucken