Während einer Nachwuchstagung der DGfP, die in Kooperation mit dem Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels in Berlin 2006 stattfand, wurde erörtert, welche politischen Schlussfolgerungen aus der Erkenntnis zu ziehen sind, dass wir in einer sich wandelnden und älter werdenden Gesellschaft leben, die sich der Sicherung ihrer Sozialsysteme und der Integration von Migranten stellen muss. Ein Ergebnis lautet, dass bei der Geburten- und Familienentwicklung die häufig vertretene Annahme, es würde zu einer Angleichung von Ost und West kommen, keine unmittelbare Bestätigung findet. Ähnliches gelte für die Parteiendemokratie: Zwar sei der Rückgang der Bevölkerung für alle Parteien ein Problem, aber die Annahme, dass die Älteren regieren würden, treffe besonders in den neuen Ländern nicht zu. Dort sei eher die Generation der heute 50-Jährigen übersprungen worden mit dem Ergebnis, dass es in einigen Ländern für nachrückende jüngere Politiker vergleichsweise leicht sei, in gewählte Ämter aufzusteigen. In der internationalen Politik könne der demografische Wandel in doppelter Hinsicht wirksam werden: einerseits in Form interner Migration bzw. des Zuwachses einer zunehmend in großen Städten konzentrierten Bevölkerung, andererseits im Zuge internationaler Migration, die etwa im Mittelmeerraum sichtbar werde bzw. überall dort, wo dichter und dünner besiedelte respektive arme und reiche Länder aneinander grenzen.