Die kommentierte Textsammlung ist insbesondere für Politiklehrer, Schülerinnen und Studienanfänger eine nützliche Einführung in die allgemeine politische Ideengeschichte. Die Auswahl der Texte und Denker rekonstruiert die Entwicklung des abendländischen politischen Denkens von der Antike bis zum modernen demokratischen Verfassungsstaat. Die Interpretationen der 33 klassischen Textausschnitte durch die Autoren Gotthard Breit, Hubertus Buchstein, Joachim Detjen, Peter Massing, Volker Pesch, Kerstin Pohl, Klaus Roth, Rudolf Speth geben jeweils kurze Hinweise auf deren Bedeutung für das heute vorherrschende Politik- und Demokratieverständnis. Von "Demokratietheorien" im engeren Sinne kann jedoch in den ersten Kapiteln, in denen der übliche Kanon der Politik- und Staatstheoretiker von Platon bis zur Neuzeit präsentiert wird, kaum die Rede sein. Zumal gerade einige der innovativen früh-neuzeitlichen Denker fehlen, wie z. B. Johannes Althusius und Baruch Spinoza, die als Vordenker demokratischer Legitimation politischer Herrschaft kaum entbehrlich sein dürften. Stattdessen werden dem Leser Augustinus und Hobbes als "Demokratietheoretiker" präsentiert, gleichwohl mit dem Vermerk, dass ihre Ideen "mit den Prämissen des demokratischen Verfassungsstaates nicht vereinbar" (64) sind. Ein Anhang enthält Auszüge der wichtigsten Verfassungsdokumente und Menschenrechtserklärungen von der Magna Charta bis zur Helsinki-Schlussakte.