
Der christlich-muslimische Dialog. Voraussetzungen – Erfahrungen – Probleme
Schneider, emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Universität Wien, will den christlich-muslimischen Dialog ohne eine einseitige Stellungnahme mit seinen konkreten Erfahrungen bereichern. Sein Buch möchte er als eine erweiterte Form des Essays verstanden wissen, aufgezeigt werden die oft theologisch begründeten inhaltlichen Probleme dieses Dialogs innerhalb ihrer sozialen, kulturellen und politischen Kontexte. Schneider legt damit den Ansatz zu einer interdisziplinären Analyse vor. Die ihr zu Grunde liegenden Erfahrungen beziehen sich allerdings überwiegend auf Diskussionen zwischen Katholiken und Schiiten. Schneider behandelt dabei die Frage, ob der Dialog der Religionen zu Zeiten des Kampfes der Kulturen ein absurdes Projekt sei. Er berichtet von Begegnungen in Teheran und fragt in diesem Zusammenhang nach der Gläubigkeit als Bedingung für den Dialog. Ein Schlüsselproblem für einen erfolgreichen Dialog der Religionen sieht er im islamischen Verständnis vom Verhältnis der Würde des Menschen zur Macht Gottes. Religiöse Fragenstellungen werden außerdem von ihm mit aktuellen politischen Themen wie der Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Islamismus oder den Problemen bei der Integration der europäischen Muslime in eine säkulare Gesellschaft kontrastiert. Schneider schreibt abschließend, dass auch christliche Dogmen (wie das der Trinität) den interreligiösen Dialog vor große Schwierigkeiten stellten, dieser aber trotzdem als Pflicht und Wagnis zu begreifen sei.