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Klaus Kinner

Der deutsche Kommunismus. Selbstverständnis und Realität. Band 1: Die Weimarer Zeit

Berlin: Karl Dietz Verlag 1999 (Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus); 239 S.; geb., 29,80 DM; ISBN 3-320-01979-1
Im Rahmen einer politikgeschichtlichen Gesamtdarstellung des Kommunismus bzw. Linkssozialismus behandelt der erste Band zur Geschichte des deutschen Kommunismus die Zeit vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn der NS-Herrschaft. Selbstverständnis, Programmatik und politisches Handeln der kommunistischen Bewegung im Rahmen der Geschichte und der Institutionen der "Weimarer Republik" werden detailliert in drei Phasen dargestellt: zunächst (bis 1923) unter dem Vorzeichen der konkreten Chance, einen revolutionären Umsturz der bürgerlichen, sozialdemokratisch regierten Republik herbeizuführen; danach (1923 bis 1929) in Auseinandersetzung mit der "kapitalistischen Normalität" (67) des nach der Inflationskrise sich stabilisierenden politischen Systems; schließlich (1929 bis 1933) in Reaktion auf die langwierige Krise von Staat und Gesellschaft in Deutschland und den aus ihr resultierenden Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung zur Macht. Inhalt: I. Revolution und heroische Illusion. Der deutsche Kommunismus in der Revolution 1918/19 und der nachrevolutionären Krise 1919 bis 1923: "Wenn unser Leben ausreicht, es dahin zu bringen!" Das konstitutive Selbstverständnis des deutschen Parteikommunismus (23-26); Peter von Oertzen: Die Betriebsräte- und Sozialisierungsbewegung (27-32); Die ungeliebte Republik. Die deutschen Kommunisten und die Entstehung der Weimarer Republik; Zwischen Fundamentalopposition und Realpolitik. Die KPD und die Einheitsfrontpolitik 1921/22; Der "deutsche Oktober" 1923. Voraussetzungen und Bedingungen. II. Revolutionäre Politik in nichtrevolutionärer Zeit. Verweigerung oder Annahme kapitalistischer Normalität. November 1923 bis Juni 1929: Ultralinke Wirren. Die vergebliche Suche nach einem Neubeginn 1924/25; "Thalmann und Thälmann vor allen ..." Die Herausbildung eines "leninistischen Zentralkomitees". Legende und Realität; Chancen für eine linke Realpolitik. Die KPD in den Jahren 1925 bis 1927; Zehn Jahre Russische Revolution. Die KPD und Sowjetrußland; Für eine realistische Politik des Möglichen. Die Auseinandersetzungen um ein Aktionsprogramm 1927/28; Die letzte Wende der KPD. Das Ende des eigenständigen deutschen Parteikommunismus 1928/29; Das Beispiel Leipzig-Westsachsen; "Ankommen" oder Verweigerung. Die KPD am Ende der zwanziger Jahre. III. Avantgardismus und Massenpolitik. Die KPD in der großen Krise der Weimarer Republik 1929 bis 1933: Der Sturz in die Krise. Die KPD auf der Suche nach Gegenstrategien; "Pflanzt einen Ziegelstein auf ihren Weihnachtsbaum". Avantgardismus und proletarische Fundamentalopposition. Die KPD Anfang der dreißiger Jahre; Der desorientierte Antifaschismus. Die KPD auf der Suche nach dem Hauptfeind; Der rot-braune Volksentscheid. Die KPD 1931: Zwischen Massenpolitik und Selbstdemontage; Der Hauptschlag gegen die Sozialdemokratie. Die "ideologische Offensive" ins Abseits; Im Wettlauf um die Macht. Illusion und Realität in der Politik der KPD am Ende der Weimarer Republik.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.311 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Klaus Kinner: Der deutsche Kommunismus. Berlin: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/10737-der-deutsche-kommunismus_12695, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 12695 Rezension drucken