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Jan A. Köckritz

Der "Krieg gegen den Terrorismus" an seiner "Zweiten Front" Amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik nach dem 11. September 2001 in Südostasien. Die Beispiele Indonesiens, Malaysias und der Philippinen

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2010; 315 S.; 64,- €; ISBN 978-3-8329-5251-8
Politikwiss. Diss. Freiburg; Gutachter: J. Rüland. – Nach Jahren des Bedeutungsverlustes im Zuge des Endes des Ost-West Konfliktes steht Südostasien seit dem 11. September 2001 wieder stärker im Blickpunkt der US-Außen- und Sicherheitspolitik. Aufgrund der terroristischen Aktivitäten in der Region wird in Expertenkreisen zum Teil von der „Zweiten Front“ im Krieg gegen den Terrorismus gesprochen. Köckritz untersucht den Wandel in der US-Außenpolitik nach dem 11. September exemplarisch in den Beziehungen zu Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Theoretisch stützt er sich dabei auf den realistischen Konstruktivismus, eine Konzeption, die Annahmen des Sozialkonstruktivismus und des Realismus vor allem in seiner neoklassischen Konzeption kombiniert. So könne einerseits die Statik eines rein realistischen Ansatzes überwunden werden und andererseits bestünde die Möglichkeit, Machtverhältnisse zu analysieren. Köckritz ermittelt daher zunächst die außenpolitischen Rollenprofile der Clinton- und der Bush-Regierung anhand einer Inhaltsanalyse. Aus den Unterschieden werden die Verhaltenshypothesen der US-Außen- und Sicherheitspolitik gegenüber Südostasien seit 9/11 entwickelt. Der Autor beobachtet eine „Veränderung amerikanischer Außenpolitik hin zu einem etwas aggressiveren und unilateralen Stil“ (279). Ihr sei eine Änderung der Rollenprofile vorausgegangen. Diese führt er vor allem auf den gestiegenen Einfluss neo-konservativer Kreise in den USA zurück. Er widerspricht jedoch der These einer revolutionär neuen US-Außenpolitik seit dem 11. September. Ein politischer Wandel sei erkennbar, aber kein Umbruch. Das veränderte Rollenprofil spiegele sich in der Politik gegenüber Südostasien in Teilen wieder, Abweichungen ergäben sich aufgrund von Rollenkonflikten innerhalb der verschiedenen Akteure, welche die US-Außenpolitik beeinflussen.
Johannes Jüde (JÜ)
Student, Geschwister-Scholl-Institut, LMU München, Hochschule für Philosophie München.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 2.68 | 2.25 | 4.41 Empfohlene Zitierweise: Johannes Jüde, Rezension zu: Jan A. Köckritz: Der "Krieg gegen den Terrorismus" an seiner "Zweiten Front" Baden-Baden: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/32345-der-krieg-gegen-den-terrorismus-an-seiner-zweiten-front_38593, veröffentlicht am 19.07.2010. Buch-Nr.: 38593 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken