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Thomas Wiegand

Der US-Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau. Sport und Politik im Kalten Krieg

Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller 2008; 83 S.; 49,- €; ISBN 978-3-8364-7854-0
Der Autor beschäftigt sich mit der Entscheidung der USA nach dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan 1979, die Olympischen Spiele in Moskau im folgenden Jahr zu boykottieren. Ausdrücklich nicht untersucht werden die sowjetische Reaktion sowie mögliche langfristige Auswirkungen. Wiegand stützt sich überwiegend auf die Berichterstattung der New York Times und anderer US-amerikanischer Medien sowie auf den Bestand der Jimmy Carter Library. Er kommt zu dem Ergebnis, dass US-Präsident Carter die Bedeutung der Olympischen Spiele für die sowjetische Regierung als sehr hoch eingeschätzt habe. Eine Teilnahme an den Spielen in Moskau sei „als Legitimierung der sowjetischen Intervention in Afghanistan und Unterminierung der anderen Sanktionen“ (75) dargestellt worden, die Situation sei zudem mit den Olympischen Spielen 1936 verglichen worden. „Der Fehler, den man damals mit der Teilnahme in Berlin gemacht hatte, sollte nicht wiederholt werden“ (75). Carter habe allerdings nicht damit gerechnet, dass die Sanktionen oder die Boykottandrohung die Sowjetunion zu einem Rückzug bewegen würde. Insgesamt wird in dieser eher knappen Arbeit nur ein Teilaspekt der Krise dargestellt.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 2.62 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Thomas Wiegand: Der US-Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau. Saarbrücken: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29474-der-us-boykott-der-olympischen-sommerspiele-1980-in-moskau_34892, veröffentlicht am 28.10.2008. Buch-Nr.: 34892 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken