Skip to main content
Tobias Debiel (Hrsg.)

Der zerbrechliche Frieden. Krisenregionen zwischen Staatsversagen, Gewalt und Entwicklung

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2002 (EINE Welt - Texte der Stiftung Entwicklung und Frieden 13); 328 S.; brosch., 12,70 €; ISBN 3-8012-0321-2
In vielen Krisenregionen der Welt lässt sich ein vollständiges Versagen aller Institutionen und Strukturen feststellen. Hilfsorganisationen haben keine Ansprechpartner und selbst nach militärischen Interventionen ausländischer Mächte erfüllen Friedensvereinbarungen oft nicht die in sie gesetzten Hoffnungen. Die Autorinnen und Autoren untersuchen dieses Phänomen sowohl aus übergeordneter Perspektive als auch bezogen auf konkrete Einzelfälle. Einen Hoffnungsschimmer sehen sie darin, dass in einzelnen Krisenregionen langsam Ansätze zivilgesellschaftlicher Strukturen erkennbar sind und dass insbesondere die europäischen Staaten sensibler für Fragen der Krisenprävention sowie die Folgen ihrer Außenpolitik geworden sind. Inhalt: Tobias Debiel: Haben Krisenregionen eine Chance auf tragfähigen Frieden? Zur schwierigen Transformation von Gewaltstrukturen (20-63). 1. Staatsversagen und die Transformation kriegszerrütteter Gesellschaften: Nicole Ball: Wiederaufbau kriegszerrütteter Gesellschaften: Welchen Beitrag können externe Akteure leisten? (66-96); Hans-Joachim Heintze: Unabhängigkeit der Justiz in Krisenregionen. Völkerrechtliche Herausforderung bei Staatsversagen und bewaffneten Konflikten (97-120); Andreas Mehler: Dezentralisierung, Machtteilung und Krisenprävention. Konzeptionelle Überlegungen mit Bezug auf Afrika (121-140). 2. Krisenregionen zwischen Gewalt und Entwicklung: Rainer Freitag-Wirminghaus: Staatsaufbau und Konfliktlösung im Südkaukasus (142-172); David Darchiashvili: Menschliche Sicherheit, liberale Demokratie und die Macht des Nationalismus: Die Staatskrise in Georgien und mögliche Lösungen (173-201); Sabine Kurtenbach: Konfliktsystem Zentralamerika: Gewalthandel und externe Akteure (202-225); Bernardo Arévalo de León: Der festgefahrene Übergangsprozess: Demokratische Transformation und militärische Konversion in Guatemala (226-239); Axel Klein: Turbulentes Horn von Afrika: Politische Regime im Übergang (240-262); Siegfried Pausewang: Äthiopien: Staatskrise, Rechtsstaatlichkeit und die Reform des Sicherheitssektors (263-290). 3. Ausblick: Regionale Friedenssicherung im Zeichen des 11. September: Tobias Debiel: Privatisierte Gewalt und der Schrecken des 11. September. Herausforderungen für Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik (292-323).
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.41 | 2.2 | 2.62 | 2.65 | 2.67 | 4.2 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Tobias Debiel (Hrsg.): Der zerbrechliche Frieden. Bonn: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16984-der-zerbrechliche-frieden_19505, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19505 Rezension drucken