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Lutz Niethammer

Deutschland danach. Postfaschistische Gesellschaft und nationales Gedächtnis. Hrsg. von Ulrich Herbert und Dirk van Laak in Zusammenarbeit mit Ulrich Borsdorf, Franz-Josef Brüggemeier, Alexander von Plato, Dorothee Wierling und Michael Zimmermann

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 1999; 623 S.; hardc., 58,- DM; ISBN 3-8012-5027-X
Der Band fasst bislang verstreut publizierte Aufsätze Niethammers zusammen, mit denen der Autor sich den Ruf eines der anregendsten deutschen Zeithistoriker erworben hat. Die Aufsätze beleuchten politische und kulturelle Weichenstellungen der Nachkriegsgeschichte und nehmen Stellung zu zentralen Fragen des kollektiven Gedächtnisses wie auch des historischen Selbstverständnisses der Deutschen in diesem Jahrhundert. Die Jahreszahlen der Erstveröffentlichung der Aufsätze werden im Buch nicht genannt. Inhalt: Deutsche Erwägungen: War die bürgerliche Gesellschaft 1945 am Ende oder am Anfang?; Rekonstruktion und Desintregation. Zum Verständnis der deutschen Arbeiterbewegung zwischen Krieg und Kaltem Krieg; Schule der Anpassung. Die Entnazifizierung in den vier Besatzungszonen; Nach dem Dritten Reich ein neuer Faschismus? Zum Wandel der rechtsextremen Szene in der Geschichte der Bundesrepublik; Traditionen und Perspektiven der Nationalstaatlichkeit für die BRD (unter Mitarbeit von Ulrich Borsdorf); Die SED und "ihre" Menschen. Versuch über das Verhältnis zwischen Partei und Bevölkerung als bestimmendem Moment innerer Staatssicherheit; Geht der deutsche Sonderweg weiter? Vergleichende Perspektiven: Faschistische Bewegungen der Zwischenkriegszeit in Europa; Aufbau von unten. Die Antifa-Ausschüsse als Bewegung; Alliierte Internierungslager in Deutschland nach 1945. Vergleich und offene Fragen; Strukturreform und Wachstumspakt; Defensive Integration. Der Weg zum EGB und die Perspektive einer westeuropäischen Einheitsgewerkschaft; Zum Verhältnis von Reform und Rekonstruktion in der US-Zone am Beispiel der Neuordnung des öffentlichen Dienstes; Zeitgeschichte als Notwendigkeit des Unmöglichen? Zu Ernst Noltes "Deutschland und der Kalte Krieg"; Zum Wandel der Kontinuitätsdiskussion; Über Kontroversen in der Geschichtswissenschaft; Flucht ins Konventionelle? Einige Randglossen zu Forschungsproblemen der deutschen Nachkriegsmigration. Die Liebe zum Detail: Schwierigkeiten beim Schreiben einer deutschen Nationalgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg; Anmerkungen zur Alltagsgeschichte; Ein Sessel im KZ. Über Abbild, Inbild und Legende; Widerstand des Gesichts? Beobachtungen an dem Filmfragment "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt"; Bürgerliche Wechseljahre - zur Konjunktur erinnerter Gefühle einer Klasse; Jean Monnet und die Modernisierung Europas; Zur Ästhetik des Zitats aus erzählten Lebensgeschichten. Geschichte und Gedächtnis: Nachgedanken zum Posthistoire; Orte des kollektiven Gedächtnisses; Diesseits des "Floating Gap". Das kollektive Gedächtnis und die Konstruktion von Identität im wissenschaftlichen Diskurs; Erinnerungsgebot und Erfahrungsgeschichte. Institutionalisierungen im kollektiven Gedächtnis; Die postmoderne Herausforderung. Geschichte als Gedächtnis im Zeitalter der Wissenschaft.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.313 | 2.314 | 2.35 Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Lutz Niethammer: Deutschland danach. Bonn: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/10547-deutschland-danach_12471, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 12471 Rezension drucken