Dezentralisierung der Agrarumweltmaßnahmen in der europäischen Agrarpolitik. Hemmnisse eines institutionellen Wandels
Diss. Institut für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaus HU Berlin; Gutachter: K. Hagedorn, K. Müller. – Eine EU-Verordnung aus dem Jahr 1999 sieht vor, dass „‚die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums dem Subsidiaritätsprinzip’“ (V) folgen und daher möglichst dezentral durchgeführt werden sollte. Eggers fragt, welche institutionellen Bedingungen eine Dezentralisierung der Agrarumweltmaßnahmen im ländlichen Raum hemmen. Der Ausgangspunkt seiner Analyse ist ein Projekt des Bundes, das die Einführung von regional adaptierten Agrarumweltmaßnahmen auf lokaler Ebene zum Ziel hatte. Diese wurden im Rahmen von Agrar-Umwelt-Foren (AUF) entwickelt, deren Implementierung jedoch an der fehlenden Unterstützung durch das Land Brandenburg scheiterte. Der Autor untersucht die Gründe hierfür und prüft, „inwieweit sich lokale institutionelle Innovationen unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in das Mehrebenensystem der Agrarumweltpolitik integrieren lassen“ (3). Das AUF wählt er als Beispiel dezentraler und partizipativer Gestaltung von Agrarumweltmaßnahmen. Er identifiziert mehrere Hürden, die zum Teil miteinander verwoben sind, wie beispielsweise die hohen Kontrollanforderungen der EU-Kommission und die daraus resultierenden Aufwendungen für untere Ebenen. Eggers gelangt zu der Schlussfolgerung, dass die Etablierung dezentraler Entscheidungsstrukturen in diesem Politikbereich nur dann gelingen kann, „wenn gleichzeitig Änderungen der Kontroll- und Administrationsanforderungen erfolgen, die Bildung von Wissen auf lokaler Ebene systematisch gefördert wird und […] die Akteure auf den verschiedenen Ebenen ein Interesse an einer lokal angepassten und dadurch zielgerechteren Mittelverwendung haben“ (VI).