Diss. HU Berlin; Gutachter: I. Wessel. - Der Autor analysiert in seiner materialreichen Studie die Auswirkungen des seit dem Ende des Suharto-Regimes 1998 eingeleiteten Dezentralisierungsprozesses auf die indonesische Provinz Riau. Er gibt zunächst einen Überblick über die Bedeutung des nicht immer einheitlich verwendeten Begriffs der Dezentralisierung und zeigt, welche positiven Effekte sich davon u. a. für die Demokratisierung eines Landes erhoffen lassen. Anschließend zeichnet er die Geschichte der verschiedenen Dezentralisierungsbemühungen in Indonesien nach; diese waren lange Zeit negativ belegt, da sie als koloniales Herrschaftsinstrument interpretiert wurden, bis sich zunehmend eine andere Sichtweise durchsetzte und nach dem Sturz Suhartos Schritte zur Stärkung der Regionen unternommen wurden. Anschließend beschreibt Bach detailliert die Konsequenzen dieses Wechsels in Riau. Insbesondere die Korruption aber auch andere Faktoren haben dazu geführt, dass die erhofften positiven Effekte faktisch nicht eingetreten sind, so der Autor. Allerdings bestehe langfristig durchaus Hoffnung auf eine weitergehende Veränderung. Die Arbeit basiert auf langjährigen Feldforschungen des Verfassers sowie einer umfassenden Auswertung nicht nur wissenschaftlicher Literatur und offizieller Dokumente, sondern auch von Medienberichten vor Ort.