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Peter Filzmaier / Fritz Plasser

Die amerikanische Demokratie. Regierungssystem und politischer Wettbewerb in den USA

Wien: Manz 1997; 398 S.; geb., 79,50 DM; ISBN 3-214-05971-8
Das Buch bietet einen umfassenden und problemorientierten Überblick über das politische System der USA, der insbesondere auch neue politische Wettbewerbsfaktoren wie etwa "„media-driven-campaigning"“ (329) sowie deren politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen für die amerikanische Demokratie beleuchtet. Vor dem Hintergrund einer historisch begründeten "„extensiven civil society"“ und eines "„schwachen Staates"“ (20) stellt sich die Frage der konkreten Machtverteilung im politischen System der USA, die es anhand einer eingehenden Untersuchung der zentralen Politikbereiche Legislative, Exekutive, Judikative sowie der politischen Parteien und Interessengruppen zu beantworten gilt. Gleichzeitig ist es ein zentrales Anliegen der Autoren, "„Trends und Wandlungslinien"“ (13) zu analysieren, die das politische System der USA zur Zeit durchläauften. So stellen sie etwa wesentliche Veränderungen im Bereich des Gesetzgebungsprozesses seit den achtziger Jahren fest, die beispielsweise in einem Bedeutungsverlust der Ausschüsse zugunsten der Parteiführer und parteiinternen Sondergruppen zum Ausdruck kommen (78), und diskutieren den Erfolg der politischen Parteien bei ihrem Versuch, ihre Rolle im US-amerikanischen Wahlprozeß aufzuwerten (205). Die herausragende Rolle der Massenmedien insbesondere bei den Präsidentschaftswahlkämpfen wird detailliert untersucht. Neben der Personalisierung und Emotionalisierung der Wahlkämpfe durch den vorrangigen Einsatz von Bildern wird dabei vor allem der Trend zum negative campaigning, d. h. die "„Zerstörung der Glaubwürdigkeit und Kompetenz des politischen Gegners"“ (292) beklagt, dier wahrscheinlich für das schwindende politische Interesse und Vertrauen der amerikanischen Bevölkerung mit verantwortlich seien. Diese "„Spirale ansteigender Negativität"“ (329) köanne aber bislang noch, so die Autoren, durch das historisch gewachsene "„demokratische Selbstbewußtsein"“ und die "„ungebrochene Reformbereitschaft der US-amerikanischen Demokratie"“ (329) kompensiert werden. Das Buch enthält zahlreiche Abbildungen sowie sehr hilfreiche Literaturverweise.
Tamara Keating (TK)
Dr., Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 2.64 Empfohlene Zitierweise: Tamara Keating, Rezension zu: Peter Filzmaier / Fritz Plasser: Die amerikanische Demokratie. Wien: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/5118-die-amerikanische-demokratie_6727, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6727 Rezension drucken