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Khalid Al-Maaly (Hrsg.)

Die arabische Welt. Zwischen Tradition und Moderne

Heidelberg: Palmyra Verlag 2004; 259 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 3-930378-56-6
Der Sammelband bringt eine Reihe führender arabischer Intellektueller aus den Bereichen der Religions- und Sprachwissenschaften, der Soziologie und der Literatur zusammen, die sich in ihren kurzen Essays aus verschiedenen Perspektiven zentralen Problemen der gegenwärtigen arabischen Gesellschaften widmen. Darunter finden sich unter anderem die Fragen zur Demokratisierung und Reform politischer Systeme in der Region, zu notwendigen Veränderungen in den Medien, zu den Bildungssystemen und zur Rolle der Frau. Bei vielen Autoren handelt es sich um Vertreter eines in religiösen und kulturellen Fragen modernen arabischen Nationalismus. Das bedeutet jedoch, dass bis auf wenige Ausnahmen, wie beispielsweise die des ägyptischen Wissenschaftlers und Menschenrechtsaktivisten Saad Eddin Ibrahim, vielen Autoren der innerhalb der arabischen intellektuellen Elite weit verbreitete reflexartige Fingerzeig auf vermeintliche westliche und besonders US-amerikanische Verantwortung zu Eigen ist. Solche Einseitigkeiten haben aber teilweise negative Auswirkungen auf die Überzeugungskraft der Diskussionen von Ursachen und Folgen der von den Autoren ausgemachten Missstände. Aus dem Inhalt: Sadik Jalal al-Azm: Der Islam und der säkulare Humanismus (11-30) Nasrr Hamid Abu Zaid: Der Islam in Europa: Eine Krise des Wissens oder des Dialogs? (31-53) Adonis: Die Masken herunterreißen: Über den europäisch-islamischen Dialog (54-72) Edward W. Said: Huntington nicht das Feld überlassen (73-81) Mohammed Arkoun: Die Kultur des Mittelmeers: Annäherung zwischen dem „Islam“ und dem „Westen“ (82-101) Abbas Beydoun: Der Orient ist ein anderer Okzident und die islamische Gewalt ein westliches Findelkind (102-110) Hazem Saghie: Die arabische Welt und die Moderne (111-120) Aziz al-Azmeh: Der Zweifel an der Moderne und die Beschwörung der Vergangenheit. Für eine neue intellektuelle arabische Identität (121-130) Muhammad Said al-Ashmawy: Islam und Demokratie (131-138) Abdarrahman Munif: Alte und neue Kolonialherrschaft im Irak (139-150) Saad Eddin Ibrahim: Politische Mobilisierung und Demagogie in den arabischen Medien (151-155) Fatima Mernissi: Sindbad oder Cowboy. Zwei Modelle für den Umgang mit der Globalisierung (156-160) Mahmoud Darwisch: Die arabische Kultur sollte sich nicht einfach verwestlichen (161-170) Assia Djebar: New York: Die dunkle Katastrophe. Sieben Stanzen, geschrieben am 22. September 2001 (171-179) Tahar Ben Jelloun: Die Rekruten aus der Hölle. Gedanken über den islamistischen Terror und die arabische Welt (180-191) Elias Khoury: Amerikas moralische Niederlage. Plädoyer für einen Kampf der Argumente (192-201) Abdelwahab Meddeb: Nach dem 11. September. Reisen zwischen Europa und dem Islam (202-216) Abdallah Laroui: Aus den Tagebüchern eines arabischen Denkers (217-225) Rafik Schami: Dem Morgen begegnen, heißt Hoffnung haben (226-242)
Lars Berger (LB)
Dr., Lecturer in Middle Eastern Politics and History, University of Salford.
Rubrizierung: 2.23 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Lars Berger, Rezension zu: Khalid Al-Maaly (Hrsg.): Die arabische Welt. Heidelberg: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22564-die-arabische-welt_25744, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25744 Rezension drucken