
Die Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern in Deutschland und den Niederlanden. Hintergründe, aktuelle Entwicklung und politische Maßnahmen
Die niederländische Migrationspolitik galt lange Zeit als vorbildlich. Anders als in Deutschland sind dort Fragen der Integration von Zuwanderern in der öffentlichen Debatte weniger von wahltaktischen Erwägungen bestimmt worden. Erst seit Mitte der 90er-Jahre zeichnet sich hier eine gegenläufige Bewegung ab: Während sich in Deutschland parteiübergreifend eine Akzeptanz von Einwanderung durchzusetzen beginnt, verschärfen sich – ablesbar am Bedeutungszuwachs populistischer Gruppierungen wie der Pim Fortuyns – in den Niederlanden die Auseinandersetzungen. Vor diesem Hintergrund untersucht der Autor in vergleichender Perspektive die Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern in den beiden Ländern. Abhängig von den statistischen Definitionen betrifft das in Deutschland Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, die niederländische Referenzgruppe sind die sogenannten nichtwestlichen Allochthonen (d. h. Personen, bei denen mindestens ein Elternteil aus dem Ausland stammt). Nach wie vor weisen hier wie dort Zuwanderer – aufgrund von Qualifikations- und Sprachdefiziten, aber auch von Diskriminierungen – erheblich schlechtere Arbeitsmarktchancen als die einheimische Bevölkerung auf. Neben einer Diskussion der Rahmenbedingungen (Zuwanderungsgeschichte, Arbeitsmarktentwicklung) bezieht sich der Vergleich auf ausgewählte arbeitsmarktpolitische Programme der beiden Länder.