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Heribert Dieter

Die Asienkrise. Ursachen, Konsequenzen und die Rolle des Internationalen Währungsfonds

Marburg: Metropolis-Verlag 1998; 195 S.; 28,- DM; ISBN 3-89518-201-
Dieter, der sich mehrmals zu Forschungszwecken in Asien aufgehalten hat, zieht eine vorläufige Bilanz der Asienkrise. Er diskutiert sowohl länderinterne Ursachen, wie die zu frühzeitige Deregulierung der unterentwickelten Finanzmärkte, als auch externe Gründe, insbesondere die japanische Niedrigzinspolitik. Der Autor hält die externen Ursachen für entscheidend und betrachtet die Asienkrise als Ausfluß eines Systemfehlers der globalisierten Wirtschaft. Er weist darauf hin, daß die makroökonomische Lage vor der Krise die plötzliche Kapitalflucht nicht rechtfertigte. Dieter übt scharfe Kritik an den seiner Meinung nach krisenverschärfenden Hilfsprogrammen des IWF, der einseitig die Interessen der westlichen Gläubiger vertreten habe. Als Ergebnis der Asienkrise sagt der Autor eine stärkere Abgrenzung Asiens gegenüber dem Westen unter Führung von China voraus. Das Buch schließt mit einer Chronologie der Asienkrise von Januar 1997 bis Juni 1998. Inhaltsübersicht: 2. Die Situation vor Ausbruch der Krise; 3. Die Risiken von Leistungsbilanzdefiziten und Kapitalzuflüssen aus dem Ausland; 4. Die Entwicklung und die Ursachen der Krise; 5. Zur Rolle des IWF; 6. Schritte zur Überwindung der Krise; 7. Bedarf das internationale Finanzsystem einer neuen Architektur?; 8. Konsequenzen der Asienkrise für die Region und die Weltwirtschaft; 9. Fazit und Ausblick: Folgt die verlorene Dekade Asiens?
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 4.43 | 4.3 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Heribert Dieter: Die Asienkrise. Marburg: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/6893-die-asienkrise_9241, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 9241 Rezension drucken